Solingen Nach der Bauphase ist vor der Bauphase

Solingen · Die Sanierungsarbeiten der denkmalgeschützten Lutherkirche sind einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Jetzt müssen noch die Schrägwände an den wetterabgewandten Seiten des Gotteshauses abgedichtet werden.

Es ist vollbracht - die zweite Bauphase der Sanierung der Lutherkirche an der Kölner Straße ist nun abgeschlossen. "Wir warten jetzt darauf, dass das Gerüst abgebaut wird", sagt Baukirchmeister Ralph Ebner. Die vormals so undichte Kirche ist nun abgedichtet. "Wir haben gemeinsam mit dem Architekten den Fehler gefunden", erzählt Ebner. "Es war ein Ursprungs-Konstruktionsbaufehler." Vor allem an den Wetterseiten herrschte dringender Handlungsbedarf.

"Es war allerhöchste Eisenbahn", betont Ebner. Inzwischen wurden die undichten Fugen, durch die immer wieder das Regenwasser in die Wände lief, handwerklich so überdeckt, dass sie nicht mehr aufgehen können. "Seit wir damit begonnen haben, ist kein Regen mehr eingedrungen." Auch die Rosetten wurden während des zweiten Bauabschnitts komplett saniert.

"Die an der Wetterseite war in einem katastrophalen Zustand", berichtet der Baukirchmeister. Auch die an der Portalseite, da hier noch Kriegsschäden vorhanden waren, die bisher immer nur notdürftig ausgebessert worden waren. "Die anderen beiden sahen noch sehr gut aus." Auch der Regenschutz wurde erneuert.

"Die alte, hässliche Industrieverglasung ist jetzt weg", berichtet Ralph Ebner. Dafür wurde ein moderner, kaum sichtbarer Regenschutz installiert.

Um Interessierten zu zeigen, was bisher alles an der evangelischen Lutherkirche saniert wurde, bietet der "Tag des offenen Denkmals" am 11. September eine gute Gelegenheit. Hansjörg Schweikhart wird an diesem Sonntag um 13.30 Uhr über die Rettung der Lutherkirche sprechen.

Um 15.30 Uhr führt Pfarrerin Michaela Röhr Kinder und Familien durch die Kirche. Ab 17 Uhr gibt es Klezmermusik mit dem Duo Tangoyim. Um 14.30 Uhr informiert Ralph Ebner über den Abschluss der zweiten Bauphase. Außerdem wird er ab 13 Uhr stündlich Interessierte auf den Turm führen.

"Ich werde erläutern, was gemacht wurde und den Leuten Rede und Antwort stehen", verspricht der Baukirchmeister. Doch nach dem Abschluss des zweiten Bauabschnitts ist die Sanierung der stadtbildprägenden Kirche an der Kölner Straße noch nicht zu Ende. "Die Schrägwände an den wetterabgewandten Seiten müssen ebenfalls abgedichtet werden", erklärt Ralph Ebner.

Eine dritte Bauphase steht also an. Das Problem ist allerdings die Finanzierung. "Es gibt keine Stiftungsgelder mehr", bedauert der Baukirchmeister. Die Hoffnung liegt nun auf Fördermitteln von Land und Bund. Denn auch die letzten beiden Wände müssen noch vor dem Regen geschützt werden, wie Ralph Ebner sagt: "Wenn die Finanzierung steht, beginnen wir sogleich mit dem dritten Bauabschnitt."

(sue)
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