Solingen Möbellager sucht ehrenamtliche Helfer

Solingen · Das Einrichtung der Caritas sorgt dafür, dass Möbel nicht auf dem Sperrmüll, sondern in Flüchtlingswohnungen landen.

 Peter und Odile Schlömer helfen im Möbellager für Flüchtlinge ehrenamtlich.

Peter und Odile Schlömer helfen im Möbellager für Flüchtlinge ehrenamtlich.

Foto: Stephan K�hlen

Das Projekt "Neue Nachbarn", das vom Erzbistum Köln finanziert wird, hat das Ziel, die ehrenamtliche Arbeit im Bereich der Flüchtlingshilfe zu koordinieren und hauptamtlich zu begleiten. In diesem Rahmen sind in Solingen bereits viele Aktionen entstanden. Eine davon ist das Möbellager, das im vergangenen November in Wald eingerichtet wurde.

"Wir haben bei verschiedenen Treffen erfahren, dass die Flüchtlinge, die aus den Gemeinschaftsunterkünften in eine eigene Wohnung ziehen, dringend Möbel brauchen", erzählt Wendel Orner vom Migrationsdienst des Caritasverbandes Solingen / Wuppertal, der gemeinsam mit seiner Kollegin Xenia Furaew für das Projekt "Neue Nachbarn" tätig ist. "Andererseits rufen viele Leute beim Caritasverband an, die Möbel und Elektrogeräte an Flüchtlinge weitergeben möchten."

Da der Caritasverband hier schnelle Hilfe leisten wollte, ergab sich die Notwendigkeit eines Lagers, um die Möbel unterzustellen, die nicht sofort vom Spender zum Empfänger gebracht werden können. Ein Walder Ehepaar stellte daraufhin eine Halle kostenlos zur Verfügung - Peter Schlömer und seine Frau Odile koordinieren dieses Möbellager ehrenamtlich.

Möchte jemand Möbel abgeben, kann er dies dem Caritasverband mitteilen. Der gibt es an das Ehepaar Schlömer weiter. "Ich schaue mir zuerst an, was es ist und ob es gebraucht wird", erklärt Peter Schlömer. Im Idealfall kann er das Möbelstück direkt zum Empfänger bringen. Wenn nicht, kommt es ins Möbellager. "Es ist meist recht kurzfristig, dass Flüchtlinge in eine eigene Wohnung ziehen sollen", sagt Susanne Bossy, Pressereferentin des Caritasverbandes. Oft haben sie überhaupt keine Möbel. "Wir schauen uns die Wohnung an und richten sie entsprechend den Bedürfnissen ein", so Peter Schlömer.

Aussuchen darf sich keiner etwas, denn das Lager ist kein Laden. Über Sozialarbeiter oder im Flüchtlingscafé in St. Joseph werden Möbel angefragt. Inzwischen steht das rund 200 Quadratmeter große Möbellager schon recht voll. Stühle, Sofas, Kühlschränke, Herde, Kommoden - alles ist da. "Nur Betten fehlen uns noch", sagt er.

Und nicht nur das - es fehlen vor allen Dingen auch Helfer, denn die meisten haben nur am Samstag Zeit. "Wir suchen händeringend ein Duo für unter der Woche. Möglichst mit einem Auto, damit die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt werden kann", wünscht sich Peter Schlömer. Denn nicht alles lässt sich samstags bewältigen.

Auch viele Flüchtlinge helfen. "Die sind Feuer und Flamme", sagt Odile Schlömer. So wird die Hilfe zu einer gemeinsamen Aktion. "Es ist keine Hilfe von oben herab, sondern ein gemeinsames Tun", betont auch Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg, "Integration geschieht durch Begegnung." Und so gehört auch immer eine Tasse Tee oder arabischer Kaffee als Dankeschön dazu.

(sue)
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