Solingen Moderne Touchscreens statt alter Tafeln

Solingen · Die August-Dicke-Schule setzt seit Kurzem im Unterricht vermehrt interaktive Lernmittel ein. Das Gymnasium beteiligt sich an einer Studie der britischen Universität Lancaster.

Unterricht mit Tafel, Kreide und Schwamm, das ist im doppelten Wortsinn "die alte Schule". Bereits seit einiger Zeit beschreitet die August-Dicke-Schule neue Wege mit dem punktuellen Einsatz eines interaktiven Whiteboards im Unterricht. In Zukunft wird sie diese neuen Lernmittel stärker nutzen, denn seit drei Wochen stehen zwei weitere Whiteboards und ein Kapp-IQ-Board zur Verfügung.

Diese Geräte im Format einer herkömmlichen Tafel können wie ein Smartphone oder ein Tablet nach dem Touchscreen-Prinzip mit den Fingern oder einem Stift bedient werden und haben alle Funktionen eines Computers: Text- und Datenverarbeitung, Internet, E-Mail. Wie an eine traditionelle Tafel können hier Begriffe oder Formeln für die Schüler sichtbar aufgeschrieben werden. Tafelbilder können gespeichert und über "Lo-Net", eine kostenlose Internetplattform für Schulen, den Schülern bereitgestellt werden, ebenso wie zusätzliche Übungsaufgaben.

Die Technik ist nicht ganz ohne Tücken, weiß Lehrerin Petra Hobrecht: "Manchmal ist noch die Radiergummi-Funktion aktiviert, und man wischt aus Versehen alles weg." Die Geräte bieten über das klassische Tafelbild hinaus viele Möglichkeiten: Die Lehrer können vorbereitete Aufgaben an der Tafel aufrufen, etwa Bruchrechenaufgaben in Mathematik oder ein Memory mit englischen Vokabeln. Eine Plattform im Internet bietet Lehrern zahlreiche Lernspiele zum Herunterladen an. Die Schüler der Klasse 6b sind bereits jetzt von den neuen Geräten begeistert: "Es macht viel mehr Spaß, und man konzentriert sich besser", sind sie sich einig.

Petra Hobrecht hat, zum Teil an anderen Schulen, bereits zehn Jahre lang Erfahrung im Umgang mit Whiteboards gesammelt. Sie schult in nächster Zeit die Lehrerkollegen im Umgang mit der neuen Technik. "Ich gehe davon aus, dass es viele nutzen werden", sagt der stellvertretende Schulleiter Stefan Trenner.

Für die hochmoderne Technik, die zum Teil erst seit diesem Jahr auf dem Markt ist, musste die Schule kein Geld ausgeben. Sie wurde der August-Dicke-Schule für die Teilnahme an einer großen Studie der britischen Universität Lancaster zur Verfügung gestellt. Deren Wissenschaftler untersuchen, wie sich die neuen Lernmittel im Unterricht auf Zusammenarbeit und Anschaulichkeit auswirken. Schüler und Lehrer müssen zu diesem Zweck Fragebögen ausfüllen. Schulleiterin Monika Schneider sieht die positiven Aspekte: "Wir und unsere Schüler profitieren vom Einsatz der Geräte". Die Schule geht davon aus, die Lernmittel nach Abschluss der Untersuchung behalten zu dürfen.

(bjd)
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