Solingen Mitmachen ausdrücklich erwünscht

Solingen · Um die Geschichte des "Nussknackers" zu erzählen, benötigte Stephanie Riemenschneider nur wenige Requisiten. Unterstützt wurde die Musikpädagogin von den Bergischen Symphonikern - und die Kinder waren begeistert.

Es waren ganz besondere Konzerte, die rund 500 Kindergarten- und Grundschulkinder gestern im Theater und Konzerthaus erlebten - denn mitstampfen und auf der Stelle galoppieren waren dabei genauso ausdrücklich erwünscht wie mitklatschen und mitsprechen.

"Nussknacker - frisch erzählt" lautete der Titel der Mitmach-Aufführungen, bei denen Musikpädagogin Stephanie Riemenschneider dem jungen Publikum ab vier Jahren gemeinsam mit den Bergischen Symphonikern unter der Leitung von Michael Hönes die 200 Jahre alte Geschichte des Nussknackers von E.T.A. Hoffmann auf ganz neue, ganz andere Art erzählte, ohne das Original dabei zu verfremden. "Dies ist ein ganz anderes Konzert, als ihr kennt. Wir erzählen nicht nur eine Geschichte, es gibt auch ganz viel Musik und ihr könnt bei Vielem mitmachen", sagte Stephanie Riemenschneider den Kindern bei einer kurzen Einführung.

Und dann zog die Geschichte der kleinen Marie, untermalt von der Ballettmusik "Nussknacker" von Tschaikowski, die Mädchen und Jungen vom ersten Satz und dem ersten Ton an in ihren Bann: Begeistert verfolgten sie, wie Marie zu Weihnachten den hölzernen Nussknacker geschenkt bekommt, wie dieser in der Nacht zum Leben erwacht und sich in einem dramatischen Kampf, mit Maries Unterstützung, der gemeinen Mäusearmee stellt. Sie erfuhren, wie Marie und der Nussknacker über die Pendel der großen Standuhr schließlich in den magischen Weihnachtswald klettern, in dem es Mauern aus Pfefferkuchen, eine Stadt namens Bonbonhausen und einen Brunnen gibt, aus dem Kakao sprudelt. Und sie erlebten, wie die beiden schließlich die Zuckerfee trafen und der hölzerne Nussknacker sich in einen stolzen Prinzen verwandelte.

Die Kinder waren dabei immer wieder aufgefordert, mitzumachen: Die Trommler der Symphoniker zu unterstützen, indem sie Walnüsse aneinander schlagen; kleine Schritte akustisch durch ganz leises mitklatschen zu untermalen; oder auch mal den Galopp auf den wilden Zuckerpferden der Zuckerfee nachzuahmen.

Für die ganze Geschichte brauchte Stephanie Riemenschneider dafür nur wenige, ganz einfache Requisiten: Aus unterschiedlich großen, grünen Kisten wurde erst der Weihnachtsbaum, später die Mäusearmee, hinterher die Standuhr. Kinderkleider an einem Kleiderbügel, die Riemenschneider wie Marionetten bewegte, symbolisierten Marie und ihren Bruder Fritz. Die Gegenstände zeigten, dass es gar nicht viel braucht, um die Fantasie von Kindern zu beflügeln. Und um eine alte Geschichte so zu erzählen, dass Kinder sie noch heute verstehen - und große Freude daran haben.

(mxh)
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