Solingen Mit Respekt Rassismus die Stirn bieten

Solingen · Johnson Controls in Merscheid: Respekt-Schild am Eingangstor mit OB Tim Kurzbach angebracht.

"Respekt - kein Platz für Rassismus": Das Schild am Eingangstor des Automobilzulieferers Johnson Controls in Merscheid lässt keine Zweideutigkeit aufkommen. "Im Unternehmen hier in Merscheid arbeiten 25 verschiedene Nationalitäten zusammen. Für uns alle ist das kein Problem", sagt Betriebsratsvorsitzender Salvatore Di Gaetano.

Er hatte die Idee für das Schild und fand in der Geschäftsführung des Unternehmens, aber auch in der Politik dafür Unterstützung. Zudem bei Oberbürgermeister Tim Kurzbach. Zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Josef Neumann sowie Geschäftsführer Martin Meurer, der für die Johnson Controls-Standorte in Merscheid und in Ohligs zuständig ist, und Personal-Chef Axel Plesse schraubten Kurzbach und Di Gaetano das Schild gestern an. "Ein gutes Zeichen der Internationalität", befand Josef Neumann mit Blick auch auf den Jahrestag des Brandanschlags. Dem pflichteten OB Kurzbach und Martin Meurer bei. "In Zeiten wie diesen kann man gar nicht genug tun", sagte Meurer, "wir sind ein international aufgestelltes Unternehmen und in 152 Ländern vertreten. Mit dem Respekt-Schild setzen wir ein Zeichen", so Meurer. Er sieht die beiden früheren Standorte von C. Rob. Hammerstein in Merscheid (360 Mitarbeiter) und an der Mühlenstraße Ohligs (Umformtechnik/450 Beschäftigte) derzeit gut aufgestellt. "Wir haben mehrere Großaufträge bekommen", so Meurer. Zum 1. Juni steht nicht nur in den beiden Firmen von Johnson Controls in Solingen, sondern unter anderem auch in Burscheid oder Remscheid eine Namensänderung ins Haus: Denn Johnson Controls mit den drei tragenden Säulen Gebäude, Batterien und Automotiv gliedert den Automobilbereich gänzlich in ein eigenes Unternehmen für Autositze und Produkte in Fahrzeuginnenräumen aus und nennt dieses künftig "Adient". "Dieses Unternehmen hat dann rund 80.000 Mitarbeiter", sagt Betriebsratsvorsitzender Salvatore Di Gaetano. "Adient" stammt aus dem Lateinischen und steht dafür, eine Situation oder einen Impuls zu akzeptieren und weiterzuentwickeln.

Zum 1. Juni wird die offizielle Eintragung und auch der Börsengang angegangen. Im Juli wird dann in Merscheid wieder ein neues Schild beziehungsweise Schriftzug am Firmengebäude angebracht: Johnson Controls verschwindet - und Adient leuchtet auf.

(uwv)
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