Solingen Mit dem Ehrenamt etwas zurückgeben

Solingen · Ehrenamtliches Engagement ist für Karen Klever etwas sehr Wichtiges. Viele Jahre hat sie sich in der evangelischen Kirchengemeinde Gräfrath eingesetzt. "Ich habe einen Kinderchor geleitet, bei den Frauenfrühstückstreffen mitgeholfen und beim Kindergottesdienst", zählt die 51-Jährige auf.

 Karen Klever ist als Presbyterin in Gräfrath auch im Gottesdienstausschuss aktiv.

Karen Klever ist als Presbyterin in Gräfrath auch im Gottesdienstausschuss aktiv.

Foto: Stephan Köhlen

Inzwischen leitet sie das Frauenfrühstück und als vor eineinhalb Jahren ein Umbruch in der Gemeinde stattfand, ging dieser auch nicht an der energievollen Frau vorbei. "Damals bekam die Gemeinde einen neuen Pfarrer und fast zeitgleich schied das alte Presbyterium aus", erinnert sie sich zurück. Es wurden neue Kandidaten fürs Presbyterium gesucht und Karen Klever entschied sich, ihre Zeit und Kraft für solch ein Amt zur Verfügung zu stellen. "Ich wollte der Kirche ein Stückchen zurückgeben, was sie meinen Kindern geschenkt hat", verrät sie. Seitdem ist sie Presbyterin.

Ihre bisherigen Erfahrungen in der ehrenamtlichen Tätigkeit kommen ihr dabei sehr zugute. "Ich weiß, wie vieles abläuft", sagt sie. Natürlich spricht sie auch mit vielen Gemeindemitgliedern. "Ich versuche immer, ein offenes Ohr zu haben. Was bewegt die Menschen?" Das Presbyterium der Gemeinde Gräfrath ist ein recht junges, da etliche Mitglieder aus der Jugendarbeit kommen. Aber es gibt hier auch die erfahrenen älteren Presbyter. "Das macht es spannend", sagt Klever. Denn diese Mischung sorgt auch für Diskussionen, was Klever jedoch durchweg positiv sieht. "Was nutzt denn ein Clübchen, in dem sich alle einig sind?" Viel sinnvoller sei es, Entscheidungen konstruktiv zu diskutieren, damit ein Fortschritt stattfinden kann. Aus diesem Grund möchte das Gräfrather Presbyterium auch mitten in der Gemeinde stehen, offen und präsent.

Als Presbyterin ist Karen Klever im Gottesdienstausschuss aktiv - eine schöne Aufgabe. "Wir denken darüber nach, welche Formen von Gottesdienst möglich sind." Denn die Gesellschaft hat sich gewandelt und das nimmt auch Einfluss auf das Gemeindeleben. "Sonntag ist meist der einzige Tag, an dem die Familie gemeinsam frühstücken kann", weiß Klever. Deshalb werden alternative Gottesdienstzeiten überlegt. "Oder andere Liturgien."

Auch um die Kirchenmusik kümmert sich der Gottesdienstausschuss. Daneben ist Karen Klever auch Mitarbeiterin der Kreissynode. Das, was sie zuallererst zur ehrenamtlichen Arbeit motiviert, ist ihr christlicher Glaube. "Etwas in Gemeinschaft Getanes, das schweißt zusammen." Wenn man selbst tätig wird, sehe man, dass man etwas bewegen kann. "Außerdem hilft es, über den Tellerrand hinauszuschauen", sagt Karen Klever, "man wurschtelt nicht nur mit dem eigenen Leben herum." Ehrenamt mache dankbar. "Denn alles, was man mit anderen Menschen erlebt, das bereichert einen auch selbst wieder", betont sie. Das Schöne ist, dass sich jeder die Tätigkeit aussuchen kann, die ihm liegt und Freude macht. "Jeder kann etwas tun. Es gibt für jeden etwas." Denn von einem ist Karen Klever überzeugt: "Ohne Ehrenamt würde unsere Gesellschaft zusammenbrechen."

(sue)
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