Solingen Mertens setzt auf Schneidwaren

Solingen · Seit einem Jahr ist bei der Solinger Traditionsfirma Carl Mertens ein chinesischer Investor mit im Boot. Mit zwei neuen Kochmesserserien auch für den asiatischen Markt wurde ein neues Kapitel in der Firmengeschichte aufgeschlagen.

 Zwei neue Messerserien bringt die Carl Mertens International nun in den Handel. Geschäftsführer Curt Mertens präsentiert ein Kräutermesser der Serie "Foreman" (vorne) und ein Barbecque-Messer der Serie "Metz".

Zwei neue Messerserien bringt die Carl Mertens International nun in den Handel. Geschäftsführer Curt Mertens präsentiert ein Kräutermesser der Serie "Foreman" (vorne) und ein Barbecque-Messer der Serie "Metz".

Foto: Stephan Köhlen

Seit Mai vergangenen Jahres ist das Solinger Unternehmen Carl Mertens International mit einem chinesischen Partner gemeinsam auf der Reise. "Angenehm", sagt Geschäftsführer Curt Mertens, sei die Zusammenarbeit mit der Muttergesellschaft Sichuan Liuhe Forging Co.LtD., einem Stahlwerk, das in Jiangyou hochwertige Edelstähle produziert.

Nach einer Sortimentsbereinigung insbesondere im Besteckbereich und der Entwicklung neuer Produkte, die jetzt in den Handel gelangen, kündigt das 1919 gegründete Traditionsunternehmen vom Krahenhöher Weg nun an, "noch in diesem Jahr eine Tochtergesellschaft in China zu gründen", so Mertens. Und zwar in Chengdu, gut eineinhalb Stunden entfernt vom Standort der Muttergesellschaft. "Damit können wir den Vertrieb in China besser aufnehmen und die Nähe zur Muttergesellschaft ist gegeben", sagt Curt Mertens.

Als "gute Entscheidung für uns" wertet der Geschäftsführer diesen Schritt. Dabei unterstützt wird Carl Mertens International vom erfahrenen Remscheider Consultingbüro CMC, das selbst einen Stützpunkt in Shanghai hat. "Eine Tochtergesellschaft in China zu gründen, das ist ein aufwändiger Prozess", sagt Curt Mertens unter anderem mit Blick auf eine Vielzahl von beizubringenden Dokumenten.

Das Hauptaugenmerk des Geschäftsführers liegt aber jetzt in der Markteinführung der ersten beiden neuen Messerserien. "Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, in Zukunft mehr für Kochen und Zubereiten zu stehen", sagt Curt Mertens. Logische Konsequenz sind die Messerserien "Metz" - Asien trifft Solinger Handwerkskunst - und "Foreman, die neue Kochmesserserie. "Diese Messerserien sind nicht nur für den deutschen oder europäischen Markt, sondern auch für den chinesischen und asiatischen Markt", erklärt Curt Mertens. Gerade die letzteren beiden Märkte seien "die Wachstumsmärkte der Zukunft". Klares Ziel der Carl Mertens International ist: "In China eher wachsen mit Schneidwaren als mit Bestecken. In China Produkte made in Solingen beziehungsweise Germany verkaufen - das ist die Vorgehensweise", meint der Geschäftsführer des bald 100 Jahre alten Unternehmens.

Wobei mit der Produktion der Messerserien "Foreman" und "Metz" auch ein neues Kapitel aufgeschlagen wurde. In Zusammenarbeit mit den Designern Carsten Gollnick (Foreman) und Gert Trauernicht (Metz) - mit beiden Designern kooperierte die Firma Mertens bereits früher - kamen die gestanzte Serie (Metz) und die geschmiedete Serie (Formeman) zustande. Zu "Metz" gehören Allzweck-, Koch-, Hack- und ein Barbecque-Messer sowie ein chinesisches Kochmesser und ein Santoku-Messer. "Foreman" bietet acht verschiedene Kochmesser, die Griffschalen sind aus geöltem europäischen Walnussholz. "Ein Naturprodukt, bei dem jeder Griff verschieden ausfällt, sowohl in der Maserung, als auch in der Fläche", weiß Curt Mertens. "Bei der Vorstellung der Messerserien auf der Frankfurter Konsumgütermesse Ambiente kamen die Produktneuheiten jedenfalls sehr gut an.

Die bisherige Besteckproduktion läuft am Krahenhöher Weg indes weiter. Allerdings nicht mehr im früheren Umfang. "Wir haben das Sortiment von 30 auf zehn Serien bereinigt", sagt Curt Mertens.

Dies sei auch dem Wandel bei der Tischkultur geschuldet gewesen. Dennoch ist die Produktion von Bestecken - "wir sind seit vielen Jahren auch Zulieferer für die Solinger Besteckindustrie" - bei Carl Mertens International weiter ein Standbein. Nächste Woche beispielsweise geht ein Container voll mit Bestecken nach Ägypten. Daran haben wir ein halbes Jahr gearbeitet", sagt Curt Mertens.

(uwv)
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