Ratgeber Mehrwegflaschen: Kein Typ für einmal in die Kiste

Solingen · Ob aus Kunststoff oder Glas: Mehrwegflaschen vermeiden Abfall. Sie können bis zu 50 Mal wieder befüllt werden. Nach Einführung des "Dosenpfands" werden inzwischen hierzulande jedoch wieder mehr Einmal- als Mehrwegverpackungen verkauft. "Umfragen haben ergeben, dass rund die Hälfte der Käufer Einweg- nicht von Mehrwegflaschen unterscheiden kann", sagt Umweltberaterin Julia Ogiermann von der Verbraucherzentrale am Werwolf.

 Julia Ogiermanngibt Tipps zum Pfandsystem. Foto: skoe (Archiv)

Julia Ogiermanngibt Tipps zum Pfandsystem. Foto: skoe (Archiv)

Foto: Köhlen Stephan

Sie kennt auch den Grund: "Die Auswahlpalette an Flaschen und Dosen wächst, auch Einwegflaschen kommen in Mehrwegkisten daher und Ausnahmeregelungen, etwa für Fruchtsäfte, sind schwer nachzuvollziehen, weil ein eindeutiges Kennzeichnungssystem fehlt."

Umwelt- und klimafreundlich: Regionale Mehrwegsysteme: Getränke in Mehrwegflaschen aus der Region Bergisches Land sind ein klimafreundlicher Durstlöscher. Die Flaschen müssen keine weiten Transportwege zurücklegen - weder für die Befüllung noch für den Rücktransport des Leerguts.

Ganz ohne Verpackung und unschlagbar preiswert: Das "Kraneberger" Trinkwasser aus der Leitung ist der abfallärmste und preiswerteste Durstlöscher. 0,2 Cent kostet ein Liter Trinkwasser in der Regel. Sehr billiges Mineralwasser ist für ungefähr 20 Cent zu haben, damit ist das Wasser aus der Leitung mindestens 100-mal günstiger als Mineralwasser aus der Flasche. Bei diesem Preisunterschied ist dann auch noch ein Sprudler drin, wenn Wasser mit Kohlensäure bevorzugt wird.

Pfanderstattung: (meist) Ihr gutes Recht: Die Verpackungsverordnung regelt, für welche Einweg-Getränkeverpackungen ein Pfand zu erheben ist und wie die Rücknahme zu erfolgen hat. Bei Mehrweg-Getränkeverpackungen sind diese Regeln nicht eindeutig fixiert. Ganz sicher geht, wer den Bon aufbewahrt, dieser hilft im Zweifel bei der Rückgabe weiter. Übrigens: Wenn der Automat die Annahme verweigert, heißt das nicht, dass die Rückgabe unmöglich ist. Der Händler sollte dann gebeten werden, das Leergut manuell anzunehmen. Dies kann er nur verweigern, wenn er selbst keine Produkte mit gleichem Verpackungsmaterial verkauft.

(RP)
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