Solingen Markthändler halten die Gebühren stabil

Solingen · Die private Unternehmergemeinschaft "Solinger Wochenmärkte" organisiert seit einem Jahr die Märkte in Mitte, Ohligs und Wald. Mit einigen Aktionen wurde frischer Wind hereingebracht.

 Robert Jacobs, Herbert Ferres, Rudolf Jacobs und Dirk Rüb organisieren die Wochenmärkte in Mitte, Ohligs und Wald.

Robert Jacobs, Herbert Ferres, Rudolf Jacobs und Dirk Rüb organisieren die Wochenmärkte in Mitte, Ohligs und Wald.

Foto: Tinter (Archiv)

Ein Jahr nach der Übernahme der Wochenmärkte in Mitte, Ohligs und Wald durch die private Unternehmergemeinschaft Solinger Wochenmärkte ziehen Dirk Rüb, Herbert Ferres sowie Robert und Rudolf Jacobs eine insgesamt positive Bilanz. "Wir würden es auf jeden Fall noch einmal machen, aber wir haben uns das alles ein bisschen leichter vorgestellt", sagt Rudolf Jacobs. Der Metzgermeister und gelernte Koch sieht hier insbesondere eine kleine Hand voll Händler, die Aktionen schlechtgeredet und der neu gegründeten Gesellschaft mit viel Misstrauen begegnet seien. "Damit haben wir nicht gerechnet.", so Robert Jacobs, "es wäre schön, wenn manche dieser Einzelhändler mehr über den Tellerrand gucken würden. Das wäre besser", sagt Herbert Ferres.

Für Robert und Rudolf Jacobs, Dirk Rüb und Herbert Ferres überwiegt gleichwohl das Positive: "Wir haben die bisherigen Stellplätze beibehalten und die Standgebühren stabil gehalten und werden dies voraussichtlich auch in diesem Jahr schaffen", sagt Dirk Rüb.

Die belaufen sich damit weiter auf 2,79 Euro pro laufendem Frontmeter Standplatz. Nachdem die Stadt im Herbst 2014 angekündigt hatte, die Gebühren 2015 auf 5,08 Euro zu erhöhen, überdies eine weitere Anhebung für 2016 ankündigte, hatten sich Rüb, Ferres und Rudolf sowie Robert Jacobs zur privaten Übernahme der Wochenmärkte entschlossen, um die Gebührenerhöhung zu verhindern. Mit Erfolg, wie sich zeigt, "und alle profitieren davon", so Dirk Rüb. "Aber unser Einsatz war mit viel Kraft und Zeit verbunden - und mit Überzeugungsarbeit", sagt das Quartett.

Ein Dankeschön von den Markthändlerkollegen gab's dafür nicht. Auch nicht für die mehreren Vollversammlungen, die von der privaten Unternehmergemeinschaft im Laufe des vergangenen Jahres angeboten wurden und auf denen beispielsweise die Stromumlage beschlossen wurde. "Weg von der bisherigen Form der behördlichen Anordnung, hin zur Mitbestimmung - auch das sei ja im vergangenen Jahr etwas Neues gewesen für alle Markthändler", hebt Herbert Ferres hervor.

Nicht so glatt gelaufen wie geplant sei die Akquise neuer Markthändler gewesen. "Einige kamen zwar, sie haben aber die Segel wieder gestrichen, als ihre Umsatzerwartungen nicht eintraten", sagt Robert Jacobs. Weniger erfolgreich war auch der "lange Markt" von 7 bis 18 Uhr, der nach kurzer Zeit mangels Teilnahmebereitschaft der Händler wieder eingestellt wurde. "Andere Veranstaltungen, wie der Brezeltag, kombiniert mit einer Malaktion in Ohligs oder das Frühstück mit Live-Musik in Wald kamen sehr gut an und werden auch erneut angeboten", sagt Herbert Ferres. Spargelschälen in Mitte, ein Kochwettbewerb oder den Maltesern und dem PHoS die kostenlose Teilnahme am Markt ermöglicht - derlei Aktionen hätten dem Markt und den Kunden gut getan. "Wir haben in einem Jahr mehr bewegt, als in den vergangenen 20 Jahren zuvor auf den Wochenmärkten bewegt wurde", sagt das Quartett. Auch die Renovierung der Toilettenanlagen auf dem Walder Markt - "auf unsere Kosten" - gehöre dazu.

Ginge es nach Herbert Ferres, Dirk Rüb, Rudolf und Robert Jacobs, dann könnte der Wochenmarkt auf dem Neumarkt in Mitte noch einen Brot- und Olivenhändler gebrauchen. In Ohligs ein Fischhändler. "Ansonsten ist der Branchenmix ganz gut", sagen sie und ergänzen. Kaufen, Kommunikation, Kreativität und Kulinarik - diese Kombination für den Wochenmarkt geht weiter auf.

(uwv)
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