Solingen "Man tut es ja auch für den Nächsten"

Solingen · Seit vielen Jahren ist Rolf Rixen in der katholischen Gemeinde St. Mariä Empfängnis ehrenamtlich aktiv.

 Rolf Rixen in der Kirche St. Mariä Empfängnis in Merscheid.

Rolf Rixen in der Kirche St. Mariä Empfängnis in Merscheid.

Foto: Stephan Köhlen

Eigentlich wohnt Rolf Rixen gar nicht in Merscheid, trotzdem ist er seit vielen Jahrzehnten schon in der katholischen Gemeinde St. Mariä Empfängnis ehrenamtlich aktiv. Wie kam es dazu? "Ich bin durch die Kolpingfamilie dorthin gekommen", verrät Rolf Rixen. "Ich bin der Kolpingsfamilie beigetreten, die es inzwischen leider nicht mehr gibt." Sechs Jahre lang war er Schriftführer und hat dann sogar zehn Jahre den Vorsitz gehabt. Die Kolpingsfamilie brachte ihn also in die Gemeinde St. Mariä Empfängnis. "Meine Frau ist aus der Gemeinde", erzählt Rixen.

Seit 25 Jahren macht er nun schon den Lektordienst. "Außerdem gestalte ich seit Jahren allein die Andachten." Diese Andachten finden vor der Messe am Mittwochabend statt. "Im Mai haben wir eine Maienandacht", erzählt Rixen. Der Mai sei, wie der Oktober, ein Marienmonat. "Im Oktober beten wir jeden Mittwoch einen Rosenkranz und während der Fastenzeit wird der Kreuzweg gebetet", so Rixen. Seit acht Jahren übernimmt Rolf Rixen auch den Küsterdienst in Vertretung. "Wenn der Küster in Urlaub ist oder krank." Und wenn einmal kein Priester greifbar ist, so ist der erfahrene Mann auch in der Lage, einen "priesterlosen Wortgottesdienst" zu halten. Eine Form, die Notfällen vorbehalten ist. "Ich habe schon mal so einen priesterlosen Wortgottesdienst gehalten", verrät Rixen. Natürlich sollte man dafür schon ein wenig geübt sein. "Das Ganze muss ja ein bisschen Hand und Fuß haben." Außerdem muss man wissen, was man als Laie darf und was nicht. "Ich lese dann bestimmte Sachen und Gebete und gebe die Lieder vor", zählt er auf.

Seine ehrenamtlichen Aufgaben sind äußerst vielfältig und viele Jahre hat er sich auch sehr aktiv in den Karneval eingebracht. "Meine Mutter war Kölnerin", sagt er. So liegt ihm der Karneval sozusagen im Blut. Das zeigt, Rolf Rixen mag es abwechslungsreich. Und so hat er auch sein Berufsleben gestaltet. "Gelernt habe ich Chirurgiemechaniker", sagt er. Doch lange hat er es nicht ausgehalten. "Dann musste ich raus", erklärt er lachend. "Ich habe dann alles Mögliche gemacht." Sogar einen Reisebus hat er zwei Jahre lang gefahren. "Schließlich bin ich in einer Verpackungsfirma gelandet", erzählt er.

Dort hat er dann überall mitgeholfen, wo Not am Mann war, auch im Außendienst war er tätig. "Ich hatte immer mit Menschen zu tun", betont er. Auch als stellvertretender Betriebsratsvorsitzender hat er sich für andere eingesetzt. Und so sieht er auch das ehrenamtliche Engagement. "Man tut es ja nicht für sich alleine, sondern auch für den Nächsten." Wenn keiner ehrenamtlich etwas mache, so würde vieles zusammenbrechen.

Natürlich sei die ehrenamtliche Arbeit nicht immer nur "eitel Sonnenschein." Das hat auch Rolf Rixen schon erlebt. "Man kann es nicht jedem recht machen." Wichtig ist nur, wie man Kritik übt und mit Kritik umgeht. Trotzdem überwiegt das positive Erleben. "Man empfängt ja auch vieles", erklärt Rixen. Er möchte gerne etwas zurückgeben. "Wenn man gesundheitlich auf der Reihe ist, kann man auch etwas machen." Gesundheitlich ist er noch auf der Reihe. Am 1. Oktober wird er 74 Jahre alt. Doch wenn er schon mal angedeutet hat, das eine oder andere Amt abzugeben, so wurde er bisher immer wieder überredet, weiterzumachen. "Diese Resonanz ist ja auch sehr schön", sagt er. "Wenn die anderen sagen, das, was du da gemacht hast, das fanden wir gut und schön."

(sue)
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