Solingen Lehrer knüpfen Schul-Netz für Flüchtlinge

Solingen · "Refugees welcome in Solinger Schulen" - die von der Bildungsgewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Integrationszentrum ermöglichte Fachtagung hat zur Vernetzung der Arbeit beigetragen und den Beteiligten Mut zur weiteren Integration gemacht.

 Bei der Fachtagung der Gewerkschaft GEW ging es unter anderem um den Umgang mit traumatisierten Kindern.

Bei der Fachtagung der Gewerkschaft GEW ging es unter anderem um den Umgang mit traumatisierten Kindern.

Foto: GEW

Dirk Bortmann, Nina Meier und Sabine Riffi vom GEW-Vorstand ziehen ein positives Fazit der Veranstaltung im Zentrum mit mehr als 100 Lehrern, Erziehern und Sozialarbeitern. Workshops wie der Umgang mit traumatisierten Kindern, der Alphabetisierung im Anfangsunterricht oder der Zusammenarbeit von Eltern und Schule kamen sehr gut an, berichtet Sabine Riffi. Stark nachgefragt war die Möglichkeit, konkretes Unterrichtsmaterial vor Ort zu sichten. Mostapha Bouklloua vom Schulministerium, Schulrätin Ute Intveen, Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Schuldezernentin Dagmar Becker sowie Hilde Hess-Steinhauer vom Kommunalen Integrationszentrum stellten sich in der Podiumsdiskussion den Fragen.

Rund 600 Seiteneinsteiger werden zurzeit in Schulen in vielen Vorbereitungsklassen, aber auch in Regelklassen unterrichtet. Es gibt 42 Lehrerstellen für Integration, von denen drei bisher nicht besetzt werden konnten.

Die Stadt Solingen arbeitet zurzeit mit Hochdruck an einem neuen Schulentwicklungsplan für die Sekundarstufe I, um vor allem die Raumfrage zu klären. Für den Bereich des Offenen Ganztages beziehungsweise des Ganztagsunterrichts wird eine Bedarfsanalyse erstellt.

Wie bei den Gesprächen im Zentrum Frieden weiter deutlich wurde, sind alle beteiligten Seiten darum bemüht, vorhandene Abläufe ständig zu verbessern. Das Fortbildungsangebot wird ergänzt um den Bedarf, der von den Schulen geäußert wird. "Als Bildungsgewerkschaft reicht es uns nicht, Missstände anzuprangern. Wir arbeiten aktiv gegen schlechte Arbeitsbedingungen, indem wir im Dialog mit Verantwortlichen Lösungswege erarbeiten", erklärte Dirk Bortmann von der GEW.

Nach den Worten von Sabine Riffi geht es nicht um die Frage, ob oder warum Integration notwendig ist. "Wie Integration gelingen kann, das muss unser Ziel sein. Dazu hat die Fachtagung einen wichtigen Beitrag geleistet."

(RP)
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