Solingen Korruptionsverdacht schockt Wupperverband

Solingen · Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Mitarbeiter wegen Bestechung. Büros wurden durchsucht.

 Das Gelände der Kläranlage Buchenhofen liegt zwischen Wuppertal und Solingen nahe der L 74. In der dortigen Anlage zur Verbrennung von Klärschlamm wurden Büros durchsucht.

Das Gelände der Kläranlage Buchenhofen liegt zwischen Wuppertal und Solingen nahe der L 74. In der dortigen Anlage zur Verbrennung von Klärschlamm wurden Büros durchsucht.

Foto: Wupperband

Der für die Gewässer im Bergischen Land zuständige Wupperverband wird von einem möglichen Bestechungsfall erschüttert. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Wuppertal am Mittwoch auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, sind in der vergangenen Woche Büros von Verbands-Mitarbeitern auf dem Gelände der Klärschlamm-Verbrennungsanlage Buchenhofen zwischen Solingen und Wuppertal durchsucht worden.

"Wir ermitteln zurzeit wegen des Verdachts auf Korruption", hieß es vonseiten der Staatsanwaltschaft, die angesichts des noch frühen Stadiums der Ermittlungen noch keine weitergehenden Details herausgeben wollte. Man müsse zunächst einmal den Verlauf der Untersuchungen abwarten, teilte die Behörde mit. Derweil bestätigte auch eine Sprecherin des Wupperverbandes, dass entsprechende Vorwürfe im Raume stehen. "Die Durchsuchungen fanden am Mittwoch, 5. Oktober, statt", sagte die Sprecherin gestern.

Bei der Razzia soll umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden sein. Der Verdacht richtet sich gegen zwei Mitarbeiter der Klärschlamm-Verbrennungsanlage, die der Verband auf dem Gelände der Kläranlage in Wuppertal-Buchenhofen nahe dem Sonnborner Kreuz betreibt. Dem Vernehmen nach könnten sich dort bei der Beschaffung von Materialien Unregelmäßigkeiten ergeben haben, wobei die Ermittlungen nach Informationen unserer Redaktion durch eine anonyme Anzeige in Gang gesetzt wurden.

Der Wupperverband kündigte an, die Staatsanwaltschaft bei der Aufklärung der Verdachtsmomente zu unterstützen. Interne Maßnahmen gegen die betroffenen Mitarbeiter wurden beim Verband indes noch nicht in die Wege geleitet. Die unter Verdacht stehenden Angestellten seien bis auf Weiteres im Dienst, hieß es beim Wupperverband, der sich gleichwohl disziplinarische Schritte gegen die zwei Betroffenen vorbehielt.

Der Verband selbst wurde 1930 gegründet und hat den Auftrag, über kommunale Grenzen hinweg wasserwirtschaftliche Aufgaben zu übernehmen. Neben Unternehmen aus der Region sind unter anderem die Städte Solingen, Remscheid, Wermelskirchen, Leichlingen, Radevormwald und Hückeswagen sowie der Rheinisch-Bergische Kreis und der Oberbergische Kreis Mitglieder. Das Verbandsgebiet erstreckt sich über 813 Quadratkilometer. Der Wupperverband betreibt insgesamt zwölf Talsperren sowie elf Klärwerke.

(or)
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