Solingen Kooperation hilft Müttern bei Rückkehr in den Job

Solingen · Jobcenter, Agentur für Arbeit und Stadtdienst Jugend arbeiten beim beruflichem Wiedereinstieg von Frauen zusammen.

Aus einem Pilotprojekt wird eine feste Zusammenarbeit: Das kommunale Jobcenter, die Agentur für Arbeit und der Stadtdienst Jugend kooperieren künftig unter dem Titel "Neue Wege NRW". Zwei Jahre lang erprobten Mitarbeiter des Jobcenters zwei Veranstaltungsformate an städtischen Kitas, die alleinerziehenden Müttern bei der Rückkehr in den Job helfen sollen. Diese werden jetzt verstetigt.

Mike Häusgen, Leiter des Jobcenters, Johannes Vogel, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, und Peter Eberhard, Leiter des Stadtdienstes Jugend, unterzeichneten in der Kita Lummerland an der Dorper Straße die Vereinbarung. "Es geht darum, die Potenziale der jungen Frauen zu heben und sie nicht allein zu lassen", sagt Mike Häusgen. Und Johannes Vogel betont: "Frauen sind die größte stille Reserve für den Arbeitsmarkt." Er weiß um ihre besondere Situation: "In den entscheidenden Jahren, wenn die beruflichen Netzwerke entstehen, sind die Mütter draußen."

Im Elterncafé tauschen sich Eltern und Experten des Jobcenters in lockerer Runde über den beruflichen Wiedereinstieg aus. Der Elternkurs "Neue Wege" bereitet in fünf Terminen Frauen auf die Rückkehr in den Job vor: Hier geht es um Qualifikationen der Teilnehmerinnen, ihre familiäre Situation, ihre Gefühle für eine Arbeitsaufnahme und realistische Ziele.

"Die Frauen sind sehr motiviert, aber sie finden den Packan nicht. Was mich berührt, ist, wie sich die Frauen gegenseitig bestärken", berichtet Birgit Kropf von der Agentur für Arbeit. Sie weiß aber auch: "Wenn Frauen länger aus dem Beruf heraus sind, sinkt ihr Selbstvertrauen." Bei den Elternrunden in den Kitas geht es nicht nur darum, Jobchancen aufzuzeigen. "Es steht immer in Verbindung mit der Frage: Wie sehen die Betreuungsmöglichkeiten aus?", sagt Sandra Soppe vom Jobcenter. Das Ziel ist: Jeder Alleinerziehenden, die arbeiten will, soll ein Betreuungsplatz für ihr Kind geboten werden.

Seit 2014 begleitete das Projekt "Neue Wege" 60 Frauen. "Wir merken, wie das Selbstbewusstsein der Mütter steigt", berichtet Claudia Stadtmüller von der Kita Schatzkiste aus den persönlichen Kontakten. Die Kitas sind wichtiger Partner des Projekts, denn über sie erreichen Jobcenter und Arbeitsagentur die Zielgruppe der alleinerziehenden Frauen am besten. Bisher beteiligt sind die Kitas Don Bosco, St. Joseph, Altenberger Weg, Lummerland, Schatzkiste und Hasseldelle.

Bei diesen beiden Angeboten soll es nicht bleiben: "Wer weiß, was in Zukunft daraus wächst?", zeigt sich Johannes Vogel für die Kooperation optimistisch. Es sei sinnvoll, dass öffentliche Institutionen zusammenarbeiteten, um den Bürgern gute Dienstleistungen anzubieten.

(bjd)
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