Solingen Konzert: Der Messias kommt nach St. Michael

Solingen · Im Clemenssaal herrscht äußerste Konzentration. Alle Blicke sind auf Michael Schruff gerichtet, der nicht nur den Ton für das nächste Chorstück angibt, sondern auch gleich den inhaltlichen Zusammenhang erklärt. "Da wir nicht die Zeit haben, mit den Solisten gemeinsam zu proben, erzähle ich, um was es geht, was vorher und was nachher passiert", erklärt der Kirchenmusiker. Einstudiert wird hier das Oratorium "Der Messias" von Georg Friedrich Händel - eine Mammutaufgabe.

Der Kirchenchor "Kreuz#fidel" gibt jedes Jahr ein Konzert. Im vergangenen Jahr wurden bei einem Liederabend vor allem weltliche Stücke gesungen. In diesem Jahr widmet sich der Chor wieder ganz der geistlichen Musik. Das Messias-Oratorium beschreibt nahezu ein komplettes Kirchenjahr. Es beginnt mit der Verkündigung in der Adventszeit, behandelt Christi Geburt, die Passionszeit, Kreuzigung und Auferstehung bis hin zur Wiedererscheinung. Dabei werden fast ausschließlich Zitate aus dem Alten Testament verwendet.

"Ich wollte den Messias schon immer machen", verrät Michael Schruff, der die Gesamtleitung innehat. Denn bei diesem Oratorium habe der Chor viel zu tun. Um die erforderliche Stimmgewalt zu erreichen, holte sich der "Kreuz#fidel-Chor" deshalb Verstärkung. "Wir haben es dem Madrigalchor vorgeschlagen." Die Ohligser waren sofort dabei. Dazu konnten noch einige Projektsänger gewonnen werden, so dass insgesamt sechzig Sänger nicht nur das berühmte "Hallelujah!" zu einem Erlebnis werden lassen.

Aufgeführt wird das Oratorium in englischer Originalsprache zunächst am 8. November um 16 Uhr in St. Michael. Es ist noch ein zweites Konzert in Ohligs geplant, was jedoch zunächst mit dem neuen Chorleiter, der ab Januar seinen Dienst antritt, abgesprochen wird. Als Solisten konnten Lena-Maria Kramer (Sopran), Miriam Ritter (Alt), James Park (Tenor) und Thilo Dahlmann (Bass) engagiert werden. Ein 25-köpfiges Kammerorchester sorgt für den instrumentalen Part. Doch derzeit lässt Michael Schruff den Chor ohne jegliche musikalische Begleitung singen, um das Timing der schwierigen Stücke zu trainieren.

Seit Januar laufen die Proben schon. "Der Chor musste das Oratorium komplett neu einstudieren", erklärt der Kirchenmusiker. Und das Oratorium ist lang. "Wir haben fast nichts gekürzt." Da der "Kreuz#fidel-Chor" als Kirchenchor auch Messen mit gestaltet, kam der Messias noch zusätzlich zu den regulären Aufgaben des Chors hinzu. Die Generalprobe wird noch einmal ein Großprojekt werden. "Ich rechne mit sechs Stunden", so Schruff. Die Aufführung selbst wird circa zwei Stunden dauern.

Eintrittskarten sind in den Pfarrbüros von St. Clemens und St. Joseph, Ohligs, beim Chorleiter und den Chormitgliedern erhältlich.

(sue)
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