Rupelrath Kollektiver Spatenstich für neues Gotteshaus

Solingen · Im Juni rollen die Bagger für den Verbindungsbau zwischen Kirche und Gemeindehaus in Rupelrath. 1,2 Millionen Euro werden investiert.

Rupelrath: Kollektiver Spatenstich für neues Gotteshaus
Foto: Daniela Tobias

Laut zählte Pfarrer Matthias Clever den Countdown an - und schnell fielen die knapp 200 Rupelrather ein, die als Menschenmauer den Umriss des künftigen Zwischenbaus markierten. "Zehn - Neun - Acht. . ."

Bei "Null" flogen schwungvoll erste Teile der Grasnarbe weg: Mitglieder des Presbyteriums stießen gemeinsam mit Thomas Scheplitz vom Architekturbüro Trapp mit ihren Spaten beherzt ins Erdreich. Auch viele der jüngsten Gemeinde-Generation beteiligten sich begeistert am offiziellen ersten Spatenstich: Elias (2) hielt sich erst gar nicht mit einer Schaufel auf, sondern setzte gleich seinen Sandkastenbagger in Bewegung.

Große Bagger werden am 12. Juni, nach dem letzten der vier Konfirmationsgottesdienste, auf dem Gelände an der Christuskirche anrollen. Seit gut zwei Wochen sind aber bereits erste Bauzäune sichtbar. Sie sollen verhindern, dass der wertvolle Baumbestand durch rangierende Bagger in Mitleidenschaft gezogen wird.

Bei "Null" starteten gestern auch jede Menge bunter Luftballons mit Grußkarten vom Baustart in Rupelrath in den Himmel: Eine Einladung an alle Finder, sich spätestens bei der voraussichtlichen Einweihung der "neuen" Christuskirche im Herbst 2018 die Gemeinde an der Opladener Straße in Aufderhöhe einmal persönlich anzuschauen. Denn das ist es, was die evangelische Gemeinde in Aufderhöhe mit ihrem großangelegten Bauprojekt noch einmal deutlicher herausstellen möchte.

"Wir möchten mit dem zusätzlichen Platz attraktiver werden, mehr Wohlfühlfaktoren schaffen und dadurch auch Generationen besser miteinander verbinden", erläuterte Pfarrer Matthias Clever als Sprecher des Teams, das dieses Projekt entwickelt hat. "Noch mehr als zuvor, möchten wir zu uns einladen können." Das gelinge nur, wenn räumlich nachgerüstet werde. "Aufgrund der oft unangenehmen Enge und der lauten Geräuschkulisse konnten sich vor allem Ältere nicht mehr auf Begegnungen nach dem Gottesdienst einlassen."

Seit Februar ist in der Spendensäule der Gemeinde der rote Strich überschritten, der die Mindestsumme markierte, die für den Baustart gesammelt sein musste. Zuschüsse und öffentliches Geld gibt es nicht für den Bau des dritten Gebäudes von "Rupelrath 3.0". Die rund 1,2 Millionen Euro, die die Maßnahme kostet, werden ausschließlich von der Gemeinde finanziert. Zum Teil aus zweckgebundenen Rücklagen und zum Teil aus Spenden.

550.000 Euro sind bislang zusammengekommen - "die Bereitschaft der Menschen, auch mit kleinen Beträgen zu helfen, war enorm", sagte Clever. Zudem hatte sich ein extra gegründetes Team viele Aktionen einfallen lassen, um zusätzliches Geld aufzutreiben, wie zum Beispiel beim Krimi-Dinner-Abend oder beim Marionetten-Theater.

In der gestrigen Predigt brachte Clever das komplette Anliegen noch einmal auf den Punkt: "Wir wollen die geistliche Quelle der christlichen Botschaft von Gottes Liebe zu einem Brunnen ummauern, der dann ein Ort der Begegnung sein soll."

(RP)
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