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Interview mit Stefan Bister Kinder retten die Müllsammelaktion

Solingen · Vom 14. bis zum 18. September läuft wieder die Müllsammelaktion "Saubere Stadt". Stefan Bister, als Teilbetriebsleiter bei den Technischen Betrieben Solingen für die Stadtreinigung und Abfallwirtschaft verantwortlich, erklärt die Hintergründe.

Herr Bister, ist Solingen eine saubere Stadt?

Bister Unsere Stadt ist nach meiner Einschätzung und allgemein betrachtet sauber und keinesfalls verschmutzter als andere vergleichbare Großstädte. Was ich für ganz wichtig halte, ist, dass die Bürger sich bei der Reinigung ihrer Stadt nicht nur auf öffentliche Einrichtungen wie die Technischen Betriebe verlassen, sondern selbst aktiv etwas dafür tun.

 Stefan Bister von den Technischen Betrieben.

Stefan Bister von den Technischen Betrieben.

Foto: Mak (Archiv)

Deshalb auch die Müllsammelaktion "Saubere Stadt", oder?

Bister Genau deshalb wurde die Müllsammelaktion vor zwölf Jahren ins Leben gerufen. Wir möchten das Bewusstsein für eine saubere Stadt schärfen. 2003 sind wir mit dem Slogan "Immer schön sauber bleiben" gestartet. 500 Teilnehmer haben damals 2,2 Tonnen Müll gesammelt.

Wie hat sich die Aktion im Laufe der Jahre entwickelt?

Bister Wir haben die Sammelaktion oft mit Wettbewerben verknüpft, um immer neue Anreize zu schaffen. Leider mussten wir beobachten, dass die Teilnehmerzahlen in den Jahren von 2003 bis 2005 kontinuierlich zurückgingen. Im Jahr 2006 beteiligten sich dann nur noch 260 Teilnehmer. Das war natürlich ernüchternd, denn wir hatten intensiv Werbung gemacht. Aufgrund der stark rückläufigen Zahlen haben wir die Sammlung 2007 ausgesetzt. Zugleich entstand die Idee eines gemeinsamen Sammeltags für Remscheid, Solingen und Wuppertal im Frühjahr. Die Bürger jeder Stadt sollten weiterhin in ihrem Stadtgebiet sammeln, es gab drei gemeinsame Auftaktveranstaltungen im Bergischen Städtedreieck.

Wann wurden die Schulen und Kindergärten mit ins Boot geholt?

Bister In der Vergangenheit hatten sich oft Lehrer, Eltern oder Erzieher darüber beschwert, dass der Sammeltag an einem Samstag stattfinden würde und es deshalb schwierig sei, die Kinder an einer solchen Aktion zu beteiligen. Deshalb haben wir uns 2008 für die Einführung einer Sammelwoche für Kindergärten und Schulen entschieden - mit umwerfendem Erfolg.

Wie viele Kinder haben sich beteiligt und wie zahlreich sind Privatleute im Vergleich dazu erschienen?

Bister Durch gezielte Anschreiben an alle Einrichtungen dieser Art konnten bei der Premiere 2008 über 3100 Kindergarten- und Schulkinder unterschiedlichsten Alters motiviert werden, an der Sammelwoche teilzunehmen. Demgegenüber standen nur 160 Bürger, die am Sammelsamstag dabei waren. Beim 2. Bergischen Müllsammeltag 2009, wieder mit vorangehender Müllsammelwoche, waren es sogar 3660 Kinder und etwas über 640 Privatleute. Im letzten Jahr kamen wir auf ein Rekordergebnis von 4500 Kindern, die fleißig mitgesammelt haben. Wir sind begeistert, wie sehr sich die Kinder mit der Sammelaktion identifizieren. Von ihrem vorbildlichen Verhalten könnten wir uns als Erwachsene eine Scheibe abschneiden.

Wie haben sich die Mengen an gesammeltem Müll entwickelt?

Bister Seit 2011 geht die gesammelte Müllmenge stetig zurück. Wir liegen nun bei knapp zwei Tonnen. Diese Mengenentwicklung deckt sich auch mit den Beobachtungen unserer Teilnehmer. Die großen Stücke wie Schrott, Sperrmüll oder Elektrogeräte im Wald werden weniger, weil vieles mittlerweile noch zu Geld gemacht wird. Dafür haben wir viel leichteren sogenannten Streumüll von der Zigarettenkippe bis zur Plastiktüte.

Was war das Kurioseste, das bei der Müllsammelaktion gefunden wurde?

Bister Ich erinnere mich an ein mitten im Wald stehendes Sofa. Das war schon ziemlich merkwürdig.

Ist eine Teilnahme an der Aktion noch möglich?

Bister Natürlich. Noch bis in den September hinein freuen wir uns über Anmeldungen von Kindergärten und Schulen.

PIA BERGMEISTER FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(pbm)
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