Solingen Kampfjetpilot schießt entführten Airbus ab

Solingen · "Terror" ist ein Gerichts-Thriller von Ferdinand von Schirach. Am 28. Oktober ist das Stück im Theater und Konzerthaus zu sehen.

 Der bekannte Schauspieler Johannes Brandrup spielt in "Terror" den Vorsitzenden Richter.

Der bekannte Schauspieler Johannes Brandrup spielt in "Terror" den Vorsitzenden Richter.

Foto: Markus Nass/Euro-Studio

Ein echter Hingucker ist das Titelbild der gerade erschienenen Spielplanbroschüre 2016/17 des Solinger Kulturmanagements. Zu sehen ist, in konzentriertem Bildanschnitt, Johannes Brandrup. Eher nur zu erahnen ist allerdings, dass der bekannte Schauspieler auf dem Foto eine schwarze Richterrobe trägt. Denn einen Richter spielt Brandrup in dem Theaterstück "Terror" von Ferdinand von Schirach. Die Produktion des Euro-Studio Landgraf wird am 28. Oktober im Pina-Bausch-Saal des Theater und Konzerthauses zu sehen sein. Inszeniert hat das Stück Thomas Goritzki.

"Terror" ist ein Gerichts-Thriller, der mit seiner Handlung das Publikum zum Nachdenken darüber verführen möchte, wie es in einem ähnlichen moralischen Dilemma entscheiden würde. Vor Gericht steht Major Lars Koch, ein Kampfjetpilot der Bundeswehr - wegen 164-fachen Mordes. Terroristen hatten einen Airbus entführt und den Plan, diesen in einem anlässlich eines Länderspiels mit 70.000 Zuschauern voll besetzten Fußballstadion abstürzen zu lassen. Koch entschied sich eigenmächtig, das Passagierflugzeug abzuschießen, um die Fußball-Fans vor einer Katastrophe zu bewahren.

Von Schirach lässt das Publikum von "Terror" nach bestem Wissen und Gewissen darüber urteilen, ob sich Koch des 164-fachen Mordes schuldig gemacht hat. Und das sogar aktiv, denn jeder Zuschauer erhält am Einlass zum Theater einen Stimmzettel, den er in der Pause ausgefüllt zurückgeben muss. Nach dem Votum entscheidet sich, wie das Stück weitergeht.

"Terror" ist nicht das einzige Theaterstück eines Bestsellerautors, das das Kulturmanagement in der kommenden Spielzeit anbieten wird. So wird die Burghofbühne Dinslaken am 18. Februar 2017 das Stück "Die Vermessung der Welt" nach dem gleichnamigen Roman von Daniel Kehlmann auf die Bühne des Pina-Bausch-Saals bringen. Zwei Wissenschaftler, die unterschiedlicher nicht sein könnten - Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß - teilen eine Passion: die Vermessung der Welt. Mit Fantasie und viel Humor beschreibt Kehlmann das Leben der beiden Genies - ihre Sehnsüchte und Schwächen, ihre Gratwanderung zwischen Einsamkeit und Liebe, Lächerlichkeit und Größe, Scheitern und Erfolg.

Ein Bestsellerroman ist auch "Passagier 23" von Sebastian Fitzek aus dem Jahr 2014. Als Theaterstück wurde der Thriller vom Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel inszeniert. Der Plot: 23 sind es jedes Jahr weltweit, die während einer Reise mit einem Kreuzfahrtschiff verschwinden. 23, bei denen man nie erfährt, was passiert ist. Doch dann taucht Anouk auf, ein Mädchen, das vor einem halben Jahr mit seiner Mutter verschwand. "Passagier 23" ist am 16. November um 19.30 Uhr im Pina-Bausch-Saal zu sehen.

(RP)
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