Solingen Intersport Borgmann ist neuer Hoffnungsträger in den Galerien

Solingen · Der Sporthändler bezieht im Herbst 1400 Quadratmeter. Weitere Mieter sollen bald folgen.

Geht es nach den Verantwortlichen, könnte es endlich der langersehnte Startschuss in eine bessere Zukunft sein. Mit Intersport Borgmann wird noch in diesem Jahr erstmals ein alteingesessener Solinger Einzelhändler in die Clemens-Galerien ziehen. Das haben der Investor des immer noch zu großen Teilen leerstehenden Einkaufszentrums, der Frankfurter Geschäftsmann Dr. Jochen Stahl, sowie der Geschäftsführer des Sportfachgeschäfts, Michael Borgmann, am Mittwochmittag bekanntgegeben.

Demnach wird Borgmann in Kürze auf jener Fläche an der Hauptstraße, auf der früher Douglas und Thalia beheimatet waren, mit den notwendigen Umbauarbeiten beginnen. Ziel ist es, den neuen Laden mit rund 1400 Quadratmetern auf zwei Etagen etwa im September zu eröffnen. "Wir werden insgesamt einen sechsstelligen Eurobetrag investieren", sagte Michael Borgmann, der nicht allein mit dem Sportgeschäft der unteren Hauptstraße den Rücken kehren wird, sondern überdies sein Sneakers-Geschäft in die Clemens-Galerien verlagert.

Eine Entwicklung, die im Solinger Rathaus ausdrücklich begrüßt wird. So zeigte sich Oberbürgermeister Tim Kurzbach gestern in einer ersten Reaktion auf die Nachricht erfreut darüber, dass Intersport Borgmann mit diesem Schritt "ein Bekenntnis zum Standort" abgebe. Und Stadtdirektor Hartmut Hoferichter hob hervor, die Galerien erhielten mit den beiden Borgmann-Geschäften "zwei hochwertige Angebote", die die Hauptstraße aufwerteten.

Tatsächlich verbinden auch Center-Besitzer Jochen Stahl sowie dessen Immobilien Solingen Projektgesellschaft mit dem Umzug des "neuen Ankermieters" Borgmann große Erwartungen. Fast ein Jahr hatten die Verhandlungen gedauert, ehe der für zehn Jahre abgeschlossene Mietvertrag unter Dach und Fach war. Wobei nun die Hoffnung besteht, dass noch andere Solinger Händler ihre Geschäfte in die Galerien verlagern - zumal Stahl am Mittwoch für die kommenden "zwei bis vier Wochen" zusätzliche Vertragsabschlüsse mit Mietern ankündigte.

Bei diesen dürfte es sich zwar zunächst einmal um weitere Ketten handeln, die eher im unteren Preissegment angesiedelt sind. Doch das muss nach dem Dafürhalten des Investors kein Nachteil sein. Denn immerhin, so Jochen Stahl, würden auf diese Weise ganz neue Shopkonzepte in Solingen Einzug halten. "Das gilt schon jetzt beispielsweise für Tedi, das gerade umbaut, und auch für Borgmann", sagte der Geschäftsmann.

Ein Plan, den Michael Borgmann bestätigte. "In den Galerien setzen wir moderne Maßstäbe", unterstrich der Geschäftsführer, der ferner betonte, am alten Standort untere Hauptstraße bis an die "Schmerzgrenze" gegangen zu sein. Wohl sei es so gewesen, dass ihm die Kunden stets die Treue gehalten hätten. Gleichzeitig stecke in den Galerien mit ihrer Laufverbindung über die Kölner Straße bis zum Hofgarten mehr Potenzial. verdeutlichte Borgmann.

Was für den alten Standort nicht gilt. Der untere Teil der Fußgängerzone verliert nach allgemeiner Einschätzung mit Intersport Borgmann seinen letzten Anker. Weswegen die Stadt zusammen mit dem beauftragten Beratungsbüro Dr. Pump-Uhlmann und Junker + Kruse bereits für die nächste Woche einen Sachstandsbericht zu den Entwicklungsmöglichkeiten dort sowie in der gesamten Innenstadt in Aussicht stellte.

Die City braucht in den Augen von Michael Borgmann, der auch in der Händlervereinigung W.I.R. aktiv ist, dringend einen Masterplan. Die Handelsflächen müssten reduziert werden, forderte Borgmann, der sich darin mit der Stadt einig weiß. Den Verantwortlichen im Rathaus schwebt unter anderem vor, an der unteren Hauptstraße in Zukunft verstärkt auf Wohnen und Dienstleistung zu setzen.

Ein Modell, dass für die obere Fußgängerzone nicht trägt. Nach dem Zugang von Borgmann erwartet Jochen Stahl bis Mai eine Entscheidung zur Zukunft von Kaufhof in der Klingenstadt. Das Kaufhof- und P&C-Gebäude gehört ebenfalls der Immobilien Solingen Projektgesellschaft. Man sei in jedem Fall vorbereitet, sagte Stahl, der überdies betonte, der Umbau des Galerien-Rondells solle bald beginnen.

(or)
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