Schwerpunkt Stadt-Sparkasse "Internet-Filiale" erlebt großen Zulauf

Solingen · Die Solinger haben rund 2,8 Milliarden Euro auf der hohen Kante bei der Stadt-Sparkasse. Das Solinger Geldinstitut erlebte im vergangenen Jahr eine gute Geschäftsentwicklung. Die Stadt bekommt 1,6 Millionen Euro vom Überschuss überwiesen.

 Der Sparkassen-Vorstand (v.l.): Sebastian Greif, Stefan Grunwald (Vorsitzender) und Andreas Tangelmann.

Der Sparkassen-Vorstand (v.l.): Sebastian Greif, Stefan Grunwald (Vorsitzender) und Andreas Tangelmann.

Foto: Vetter

Das weiter anhaltende Zinstief, Digitalisierung, aber auch Regulierungen gestalten das Bankengeschäft derzeit nicht einfach. "Die Rahmenbedingungen sind schwierig", sagte gestern Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Stefan Grunwald. Nicht nur für die Geldinstitute, sondern auch für die Kunden: "Es gibt keine Realverzinsung, die Kunden verlieren real Vermögen."

Gleichwohl - die Konjunktur brummt, es gibt Rekordbeschäftigung und steigende Löhne. Davon profitierte 2017 auch die Geschäftsentwicklung der Stadt-Sparkasse Solingen. Unter dem Strich weist die Gewinn-und-Verlust-Rechnung einen Überschuss in Höhe von vier Millionen Euro aus. Wie all die Jahre zuvor auch. Das freut Stadtkämmerer Ralf Weeke: Sofern der Verwaltungsrat des Geldinstitutes zustimmt, bekommt die Stadt 1,6 Millionen Euro vom Sparkassen-Überschuss gutgeschrieben. 2,6 Millionen Euro wird als sogenannte Bürgerdividende ausgewiesen (unter anderem Sponsoring und PS-Zweck-Ertrag). "Wir sind mit dem Geschäftsjahr 2017 zufrieden, wir waren erfolgreich", sagte Grunwald.

Denn in allen "wesentlichen Bereichen" ist das Institut gewachsen. Insbesondere auch im Immobilien-Kreditgeschäft. Allein hierauf entfielen 260 Millionen Euro von den insgesamt 350 Millionen Euro an bewilligten neuen Krediten. Überwiegend Privatpersonen (222 Millionen Euro), aber auch Unternehmen (128 Millionen Euro) kamen in den Genuss der Kreditzusagen. "Das Kreditvolumen ist im vergangenen Jahr auf zwei Milliarden Euro gestiegen, das Einlagevolumen auf 1,92 Milliarden Euro", sagte Grunwald.

Damit einher stieg die Bilanzsumme, und zwar von 2,46 auf 2,6 Milliarden Euro. Da Zinsen kaum oder gar nicht gezahlt werden, gewinnen Anlagen in Wertpapieren immer mehr an Bedeutung. Hier verzeichnete die Sparkasse ein Plus um 14,4 Prozent auf 138 Millionen Euro. "Die Solinger haben bei uns 2,8 Milliarden Euro auf der hohen Kante", sagte Grunwald.

Elf Geschäftsstellen und acht SB-Center gibt es im Stadtgebiet. Außer in Ohligs und in der City seien keine Veränderungen an diesem Netz vorgesehen, betonte Vorstandsmitglied Sebastian Greif. Fünf Filialen - Weyer, Widdert, Merscheid, Mangenberg, Fronhof - wurden 2017 in SB-Filialen umfunktioniert. Aber nur für den Fronhof in der Innenstadt konnte bislang eine Nachnutzung gefunden werden. "Das ist nicht so einfach, wie wir zunächst gedacht haben", sagte Vorstandsmitglied Andreas Tangemann.

Dagegen brummt die "Internet-Filiale". Allein hier verzeichnete die Sparkasse 2017 laut Sebastian Greif über sieben Millionen Besucher. Außerdem gibt es bereits 17.000 Nutzer für die Sparkassen-App. Und auch das Service-Center der Stadt-Sparkasse wird gut angenommen. 170.000 Anrufe wurden im vergangenen Jahr gezählt.

(RP)
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