Solingen In der Straßen eröffnet am Wochenende

Solingen · Beim Tag der offenen Tür am Samstag und Sonntag will der neue Besitzer Andreas Heibach mit seinen Gästen Ideen für die künftige Nutzung sammeln.

Andreas Heibach hat eine ganze Menge Ideen, was aus dem Gasthaus In der Straßen in Oberburg werden könnte. Von einem Studentenwohnheim hat er ganz am Anfang geträumt. Event-Gastronomie könnte er sich vorstellen. Ein Komplettangebot für Hochzeitsgesellschaften, die in dem historischen Gebäudekomplex nicht nur feiern, sondern auch gleich übernachten könnten. "Im Moment will ich gar nichts ausschließen, denn es gibt so viele gute Ideen", sagt der Gastronom, der im Solinger Stadtteil Wald den Walder Stadtsaal betreibt.

Und Heibach will noch mehr Ideen sammeln: Wenn er an diesem Wochenende mit einem Tag der offenen Tür am Samstag und Sonntag den Biergarten an seinem Gasthaus In der Straßen eröffnet, haben die Besucher nicht nur die Möglichkeit, sich das Gebäudeensemble auch von Innen einmal anzusehen, sondern können - und sollen - ihre Vorschläge für die künftige Nutzung einreichen. "Auf der Rückseite der Speisekarte wird freier Platz sein, auf dem die Besucher ihre Ideen aufschreiben können", sagt Heibach. Er möchte so Leute finden, die Ideen haben, die das Objekt genauso gut finden wie er selbst, und die Lust haben, mit ihm gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen.

"Wir brauchen Leute, die mit uns in diesem Ambiente etwas schaffen wollen, was es so in Solingen noch nicht gibt. Wenn einer alles alleine macht, ist es viel. Mit vielen Leuten jedoch ist es wenig, was zu tun ist." Betrieben wird das Gasthaus dabei von der In der Straßen Betriebs GmbH, der neben dem Besitzer Heibach noch zwei Partner angehören. "Doch jeder, der sich hier einbringt, wird seinen Lohn dafür bekommen", verspricht Heibach.

Die Möglichkeiten, die das Gebäudeensemble an der Wermelskirchner Straße bietet, sind vielfältig: Im denkmalgeschützten Haupthaus aus dem 17. Jahrhundert mit offenen Kaminen, Butzenscheiben und einem alten Brunnen befindet sich nicht nur das Gasthaus. Angeschlossen sind auch 15 Hotelzimmer und drei Appartements; daran schließen sich ein Nebenhaus aus den 1950er-Jahren, das alte Wohnhaus der Betreiber-Familie und ein Gästehaus mit 15 Zimmern an. Hinter dem Haus liegen 2000 Quadratmeter Waldgrundstück, die dazugehören. Das Hotel, das derzeit wegen Brandschutz-Auflagen nicht konzessionsfähig sei, als solches zu betreiben, sei derzeit zwar nicht geplant, grundsätzlich aber auch nicht ausgeschlossen, sagt Heibach. Das Gästehaus könne hingegen mit relativ wenig Aufwand wiedereröffnet werden.

Dennoch hat nun erst einmal der Biergarten Priorität, dafür haben Andreas Heibach und seine Mitarbeiter seit der Ersteigerung im April unter anderem den Außenbereich hergerichtet, die Toiletten saniert, eine Ausgabestelle für Speisen und Getränke eingerichtet. Ab kommendem Wochenende gibt es im Selbstbedienungs-Biergarten Würstchen und Waffeln, Bier, alkoholfreie Getränke und Kaffee. Essen darf, wie am Walder Stadtsaal auch, mitgebracht werden.

Und Heibach will hier künftig noch mehr bieten können: Ein Forellenzüchter habe angeboten, geräucherte Forellen zu verkaufen, eine Feinkostmanufaktur könnte Chutneys anbieten, auch Metzger oder Bauern aus der Region mit ihren Produkten könnte Heibach sich vorstellen. "Das ist das Schöne an der Gastronomie: Die Möglichkeiten sind unheimlich vielseitig". Er sei überzeugt, sagt Heibach, dass die Lage nicht schlechter sei als die des Stadtsaals. "Und das Objekt hat einfach Flair, deshalb habe ich Spaß daran. Der Ausblick auf die Burg hat es mir angetan." Ausschlaggebend für den Kauf waren für ihn der günstige Preis und vor allem die Perspektiven, die sich hier bieten.

(mxh)
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