Solingen In der letzten Minute zum Traumberuf

Solingen · Auszubildende für den Beruf des Bodenlegers werden ebenso noch gesucht wie die Bestattungsfachkraft. Die sollte einen mittleren Schulabschluss haben und in Deutsch und Mathe mindestens die Note gut. So heißt es jedenfalls in der Berufsbeschreibung für den Ausbildungsplatz, der im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Arbeitsagentur aushing. Dorthin hatten die IHK, die Kreishandwerkerschaften und die Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal Jugendliche und Ausbildungsfirmen mit dem Ziel eingeladen, noch nicht besetzte Lehrstellen für dieses Jahr zu besetzen. "Vielfach passen aber die Wünsche der Jugendlichen und die Anforderungen der Betriebe nicht zusammen", sagt Ralph Oermann vom Bereich Aus- und Weiterbildung der IHK.

"Last Minute zum Traumberuf" - unter diesem Motto offerierten gestern Nachmittag mehrere Unternehmen im BiZ ihre freien Ausbildungsplätze. Davon gibt es noch reichlich: Ende Mai standen in Solingen 259 Ausbildungsplätze offen. Auf der anderen Seite suchten 576 Jugendliche einen Ausbildungsplatz. "Wir wollen mit dieser Aktion Jugendliche und Lehrbetriebe zusammenbringen", sagt Ralph Oermann. "Und wir hoffen, dass so viele Jugendliche noch einen Ausbildungsplatz bekommen", ergänzt Vanessa Bakirci-Frohwein vom Berufsinformationszentrum.

Gezielt wurden die Jugendlichen zur Ausbildungsbörse eingeladen. Die Bewerbungsmappen hatten viele gleich mitgebracht. Manche hingegen hatten sich noch nicht entschieden, in welche Richtung die Ausbildung gehen soll. "Wir geben hier auch Berufsorientierung, zumal über 80 Prozent der Jugendlichen sich lediglich auf 20 Prozent der Berufe konzentrieren", bedauert Ralph Oermann. Dabei gebe es im Bezirk der Bergischen Industrie- und Handelskammer doch über 160 verschiedene Ausbildungsberufe.

Das Ausbildungsstellenjahr 2015/2016, das am 1. Oktober vergangenen Jahres begann, ist aber längst noch nicht gelaufen. Mit Ausbildungsbeginn im August beziehungsweise März wird sich nach Einschätzung des IHK-Mitarbeiters noch eine Menge bewegen.

So vielleicht auch bei dem 19-Jährigen, der eigentlich eine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker ins Auge gefasst hat, sich aber nach dem Gespräch mit Ralph Oermann durchaus vorstellen kann, auch eine handwerkliche Ausbildung zu beginnen. "Ich arbeite nebenbei als Tätowierer, jetzt will ich eine Ausbildungsstelle", sagt der junge Mann.

(uwv)
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