Solingen Hoher Auktionserlös für die Junge Kunst

Solingen · Im Kunstmuseum erzielte die Benefiz-Versteigerung "Kunst für die Kunst" ein Gesamtergebnis von 14 000 Euro.

Rund 130 Gäste hatten sich zu Empfang und Vorbesichtigung im Ratssaal des Kunstmuseums eingefunden und diskutierten bei Sekt und Häppchen fachkundig ihre Auktionsstrategien. Den kleinen Katalog in der Hand, suchten die Besucher ihre Favoriten, die sie teilweise schon auf der Internetseite zur Versteigerung vorbesichtigt hatten.

Insgesamt 198 Kunstwerke und Antiquitäten sind, jeweils mit einer Aufrufnummer versehen, im Ratssaal präsentiert. Aufwändig gerahmte Grafiken, kleine unscheinbare Zeichnungen, großformatige Tafelbilder und Bildserien, die als Konvolute angeboten werden. Historische Stiche, Kunst und Antiquitäten genauso wie zeitgenössische Kunstwerke.

Pünktlich um 17.30 Uhr begann die Auktion. Nachdem Direktor Dr. Rolf Jessewitsch und die stellvertretende Museumsleiterin Gisela Elbracht-Iglhaut die Besucher im Meistermann-Saal begrüßt und nochmals den Benefizcharakter der Versteigerung als Hilfsprogramm für die Junge Kunst im Kunstmuseum betont hatten, rief Auktionator Dr. Achim Stanneck die ersten Gebote auf. Zunächst noch zögerlich stieg das Publikum nach dem ersten harten Bietergefecht aktiv in die Versteigerung ein. Christos "Reichstagsverhüllung", eine handsignierte Lithografie, wechselte für 440 Euro den Besitzer. Auch höhere Limitpreise schrecken die Besucher nicht ab. Brigitte Dams Collage aus Holz und Gurtband ging für 600 Euro an einen neuen Besitzer. Dekorative Arbeiten wie die Siebdrucke des Amerikaners Eddy Don, die Serigrafien mit typischen Big Apple Motiven der Solingerin Tina Evertz oder die Amerika-Fotografien des Wuppertalers Stephan Erfurt fanden schnell Liebhaber. Aber auch die sensiblen, fast monochromen Aquarelle des in Wuppertal lebenden Künstlers Gerd Hanebeck fanden Gefallen. Sie wurden alle von einem Bieter ersteigert.

Das mit 2000 Euro teuerste Bild der Auktion, die Fotografie "Das Raucherzimmer" von Robert Pufleb - dem Publikumspreisträger der Bergischen Kunstausstellung von 2014 - , fand unter Applaus sofort einen Käufer. Gisela Elbracht-Iglhaut betonte: "Das klingt zwar teuer, aber alle Künstler haben ihre Arbeiten weit unter Galeriepreis angesetzt. Zudem ist die technische Realisierung des Fotogroßformats hinter Acryl auf Alu-Dibond extrem kostspielig. Die Künstler erhalten deshalb auch die Hälfte des Verkaufspreises, um ihre Kosten zu finanzieren."

Manche Objekte schafften den Verkauf dank humorvoller Werbeeinlagen des Auktionators wie das "rattenscharfe Ensemble für die 70er Revivalparty" - eine Jagdzimmer-Tischgarnitur, die nun ein Solinger Wohnzimmer schmückt. Auch das "Moulin Rouge für Zu hause", eine Lithografie mit dem Titel "Toulouse Lautrec" von Peter Paulus, brachte Achim Stanneck geschickt an den Käufer.

Die kurzweilige Veranstaltung im Kunstmuseum endete mit einem Dank an die Spender und Organisatoren: die Soroptimisten, Kiwanis Club, Lions Club und die Rotary Clubs Solingen und Klingenpfad. Alle hatten mit ihrem Einsatz geholfen, dass die Junge Kunst im Kunstmuseum Unterstützung erhält. Insgesamt kam durch die Auktion eine Summe von 14 000 Euro zusammen - die noch zu erwartenden Nachverkäufe noch nicht mit eingerechnet. Die nächste Benefiz-Auktion "Kunst für die Kunst" ist für 2017 geplant.

(RP)
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