Solingen Höhscheider Händler streiten öffentlich

Solingen · Weihnachtsmarkt, "Höhscheider Frühling" und Trödelmarkt: Bei der Fördergemeinschaft Höhscheid/Grünewald gibt es zurzeit etliche Auseinandersetzungen. Die in die Kritik geratene Vorsitzende bietet darum jetzt ihren Rückzug an.

In der Fördergemeinschaft Höhscheid/Grünewald, in der rund 40 Gewerbetreibende des Stadtteils zusammengeschlossen sind, ist ein offener Konflikt über die Zukunft der Händlerorganisation ausgebrochen. Der Grund: Einige Mitglieder der Fördergemeinschaft werfen der amtierenden Vorsitzenden Barbara Pursch-May vor, gerade bei Gemeinschaftsaktionen wie etwa dem zurückliegenden Weihnachtsmarkt und dem verkaufsoffenen Sonntag vor wenigen Wochen Fehler gemacht zu haben.

"Den Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr nicht auf dem Peter-Höfer-Platz, sondern im Südpark auszurichten, war falsch", sagte gestern ein Höhscheider Händler im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Veranstaltung habe aus diesem Grund nicht - wie eigentlich beabsichtigt - zu einer Imageverbesserung des Stadtteils geführt. So sei eine Chance vertan worden, monierte der Geschäftsmann. Und auch im Vorfeld des "Höhscheider Frühlings", des verkaufsoffenen Sonntags im März, habe die Zusammenarbeit nicht reibungslos funktioniert.

Die Vorsitzende der Fördergemeinschaft, Rechtsanwältin Pursch-May, wies die Vorwürfe indes zurück. Zwar sei sie für "sachliche Kritik und Hilfe immer dankbar", sagte Barbara Pursch-May. Gleichzeitig betonte die Juristin aber auf Anfrage, an sie persönlich seien die Vorwürfe in dieser Form bislang nicht herangetragen worden. Vielmehr habe sie ihr Amt im vergangenen Jahr nur "notgedrungen" übernommen und sei gerne bereit, den Vorsitz an ein anderes Mitglied abzugeben. Barbara Pursch-May: "Ich wäre mehr als glücklich, wenn sich ein Kandidat für dieses Ehrenamt findet".

Zwar räumte die Vorsitzende durchaus Fehler ein. So habe sie es beispielsweise versäumt, nach Übernahme des Amtes die entsprechenden Änderungen an der Spitze im Vereinsregister eintragen zu lassen. Dennoch empfindet sie die nun formulierten Angriffe als überzogen. "Kritik üben ist deutlich leichter, als - ins kalte Wasser geworfen - alles richtig und es allen recht zu machen", sagte Barbara Pursch-May.

Derweil droht der Fördergemeinschaft schon der nächste Streit. Eigentlich ist vorgesehen, im Frühsommer erneut einen Trödelmarkt in Höhscheid auf die Beine zu stellen. Doch ob dieser in diesem Jahr wirklich stattfinden wird, erscheint ungewiss. Denn derzeit ist offen, wer den Trödelmarkt organisieren soll.

Eine Händlerin, die sich zunächst bereiterklärte, die vorbereitenden Arbeiten zu übernehmen, klagte gestern, einstweilen weder das genaue Datum für den Markt zu kennen, noch im Besitz der für die Organisation notwendigen Unterlagen zu sein. Entsprechende Anfragen seien bislang unbeantwortet geblieben.

(or)
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