Solingen Harfenklänge aus der "spanischen Welt"

Solingen · Der bekannte Solinger Musiker und Harfenist Tom Daun hat eine neue CD veröffentlicht: "Españoleta".

 Tom Daun kam als Autodidakt zum Harfenspiel. In den 80er Jahren war er Mitglied des Folk-Quartetts "La Rotta".

Tom Daun kam als Autodidakt zum Harfenspiel. In den 80er Jahren war er Mitglied des Folk-Quartetts "La Rotta".

Foto: Matzerath (Archiv)

Die Geschichte der Harfe in Spanien reicht bis ins Mittelalter zurück. Bereits um 1500 wirkte der Harfenist Ludovico am Königshof, der schon zu Lebzeiten eine Legende war. Immer wieder wurde das Instrument verändert und auch die Musikstücke wurden durch die Einflüsse von Renaissance und Barock bis in unsere Zeit geprägt. Als Lateinamerika erobert wurde, fand die Harfe im Gepäck von Mönchen und Missionaren bei den Indios begeisterte Aufnahme. Die Indios lernten nicht nur, das Instrument zu spielen, sondern auch, wie man es baute und komponierten ihre ganz eigene Musik für die Harfe.

Der Solinger Musiker Tom Daun hat sich nun gleich mit mehreren Harfen musikalisch auf die Reise in die spanische und lateinamerikanische Harfenwelt gemacht. Dabei herausgekommen ist seine neue CD "Españoleta". Mit 22 Stücken bietet "Españoleta" einen umfassenden Einblick in die Harfenmusik der einzelnen Zeitepochen, aber auch der verschiedenen Länder.

Tom Daun stellt eindrucksvoll die meditativen Melodien aus dem Andenhochland den temperamentvollen Rhythmen aus Venezuela gegenüber. Gleich drei Stücke hat er aus dem peruanischen "Codex Martinez Compañon" von 1782 eingespielt, bei welchen deutlich die indianischen Einflüsse, aber auch die der schwarzen Sklaven zu erkennen sind. Musik aus der spanischen Renaissance stimmt mal schwungvoll, wie die "Fantasia X", mal melancholisch, wie die "Canción del Emperador", auf die Stücke der Barockzeit ein, die Tom Daun in der Sammlung "Luz y Norte" aus dem Jahr 1677 gefunden hat.

Natürlich sind auf der neuen CD auch Kompositionen des Solinger Harfenisten selbst zu hören, wie "La Gandara", bei der sich Tom Daun von der überwältigenden nordspanischen Bergwelt Kantabriens inspirieren ließ oder auch "En el Pais de Takatuka", die den Zuhörer zu Pipi Langstrumpf ins Takatuka-Land entführt. Alle Stücke wurden von Tom Daun bearbeitet. Um diese vielfältige CD aufzunehmen, bediente sich der Musiker drei verschiedener Harfen. Die Stücke aus Renaissance und Barock spielt er auf einer Arpa Doppia, einmal kommt auch die Keltische Harfe zum Einsatz und die übrigen Melodien spielt Daun auf einer Arpa Paraguaya. Um sich die Spieltechnik der paraguayischen Harfe anzueignen, reiste Tom Daun nach Paraguay, um von dem jungen Harfenisten Sixto Corbalán zu lernen.

Mit "Españoleta" hat Tom Daun seine ganz persönliche Liebeserklärung an die Harfenmusik der "spanischen Welt" auf CD gepresst und der Solinger wird sicherlich so manchen Zuhörer durch die faszinierenden Melodien mit seiner Begeisterung anstecken.

(sue)
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