Solingen Gymnasium Vogelsang: Schüler untersuchen die Energiewende

Solingen · Unterdrücktes Murmeln ist zu hören, als die Schülergruppen an ihren Experimenten arbeiten, denn hier ist Konzentration gefragt. Nicht alles funktioniert sofort. Ausprobiert werden drei unterschiedliche Möglichkeiten des Stromspeicherns. Zwei Gruppen arbeiten mit Akkus, zwei mit einem Miniatur-Pumpkraftwerk und zwei versuchen sich an Modell-Wasserstoffautos, wie Thor Wüstehube, Paul Farwick, Andreas Hein und Jonas Jaenecke. Zunächst schließen sie einen Akku an zwei kleine Wassertanks an.

"Die Brennstoffzelle wandelt das Wasser in seine Bestandteile um", erklärt Paul, also in Wasserstoff und Sauerstoff. Eigentlich sollten jetzt Bläschen hochsteigen, doch es passiert nichts. Die vier Jungs sind ratlos. Doch schnell stellt sich heraus, dass es nicht ihr Fehler war - der Akku ist leer. Mit einem Austauschakku kommt sofort Bewegung in die kleinen Tanks. "Jetzt kommen Blasen", freut sich Jonas. Der Akku wird entfernt. "Wenn man jetzt die Kabel anschließt, fängt es an zu fahren", erklärt Thor. Tatsächlich, kaum haben die Schüler die Stecker eingesteckt, setzt sich das Modellauto mit Blaulicht in Bewegung. "Das Auto fanden wir spannend", sagt Paul, "das erlebt man nicht alle Tage." Andreas fügt hinzu: "Ist ja auch für die Zukunft." Tatsächlich geht es in dem Projekt, das die achten Klassen des Gymnasiums Vogelsang für die nächsten vier Wochen beschäftigen wird, um "Energie und Nachhaltigkeit".

Zum ersten Mal boten die Solinger Stadtwerke in diesem Jahr den weiterführenden Schulen eine experimentelle Einheit zur Energiewende an. "Das ist ein sehr guter Einstieg in unser Projekt", betont Lehrer Andreas Wiemann. Hierzu kam die Umweltbeauftragte Sabine Klingel von der "Deutschen Umwelt-Aktion" ins Gymnasium, um mit den Schülern über die Energiewende, ihre Gründe und die Probleme der erneuerbaren Energien zu sprechen. Nach kleinen Versuchen mit Solarzellen und einem Mini-Windrad kommen die Schüler zum Schluss: Erneuerbare Energie allein reicht nicht aus. Deshalb testen sie die Energiespeicher eingehend. Danach sind sie optimal vorbereitet, um sich in Physik, Chemie, Biologie und Sozialwissenschaften mit Energiebausteinen zu beschäftigen, wie Holz, Sonne und Wind, Wasserstoff und Biokraftstoff, aber auch mit Fragen nach dem Strompreis und dem Klimawandel.

Andreas Wiemann ist begeistert von dem Auftakt, den die Stadtwerke ermöglichten: "Wenn es das erneut nächstes Jahr gibt, machen wir das wieder."

(sue)
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