Solingen Grundschulprojekt sucht Sponsoren

Solingen · "Schatzkiste": Grundschule Kreuzweg kooperiert eng mit dem Rheinischen Industriemuseum in Merscheid.

 Guilia (9), Lea (8) und Noumidia (9) aus der dritten Klasse der Grundschule Kreuzweg stellen ihre Projekte vor.

Guilia (9), Lea (8) und Noumidia (9) aus der dritten Klasse der Grundschule Kreuzweg stellen ihre Projekte vor.

Foto: Stephan Köhlen

Was kann eine Grundschule tun, die einen technisch, naturwissenschaftlichen Schwerpunkt gelegt hat, um ihre Schüler nicht nur theoretisch mit sachunterrichtlichen Themen in Verbindung zu bringen ? Das überlegte sich Daniela Körber, Rektorin der Grundschule Kreuzweg - und sie kam sehr schnell auf das LVR-Industriemuseum.

Dieses Museum hat nicht nur den gleichen Schwerpunkt, sondern liegt dazu noch ganz in der Nähe. Schnell wurden sich Schule und Museum einig. "Eine engere Kooperation ist entstanden", erzählt Dagmar Thiemler vom LVR Industriemuseum. Das war die Voraussetzung für das innovative Schulprojekt "Schatzkiste", das jetzt mit großem Erfolg durchgeführt wurde.

Eine inklusive dritte Schulklasse wurde in drei verschiedene Gruppen zu je sieben bis acht Schülern eingeteilt, die im Laufe des Schuljahrs jeweils sieben Mal das Industriemuseum besuchten. "Mit solchen kleinen Gruppen lässt sich viel intensiver arbeiten", erklärt Thiemler. So bleibt mehr Zeit für das einzelne Kind. "Jede Gruppe hatte ihr Projekt", verrät Klassenlehrerin Marisa Mumot.

Eine Gruppe stellte Messer her, eine Gruppe Scheren und die dritte Gruppe Taschenmesser. So wurde nicht nur Wissen mit den Händen begriffen, sondern gleichzeitig auch eine Identifikation mit ihrer Heimat, der Klingenstadt, geschaffen. Spielerisch erfuhren die Kinder, wie die Maschinen im Industriemuseum funktionieren, lernten das Museum als Quelle des Wissens kennen und setzten ihre motorischen Fähigkeiten ein.

Das hat den Schülern durchweg Spaß gemacht. "Sie starteten mit Freude ins Museum und kamen mit doppelter Freude wieder zurück", erzählt die stellvertretende Rektorin Anna Fröhlich. "Wir wollten eine andere Form des Lernens ermöglichen", betont Daniela Körber. Dies ist durch die Verzahnung von schulischen und außerschulischen Lernorten optimal gegeben. "Es war spannend, wie die Kinder ihr Museum entdeckten", freut sich Thiemler. Das taten sie beispielsweise, indem sie Fotos für ein Memorie-Spiel gestalteten.

René Eisenhut (8) und Viktoria Waloszek (9) zeigen stolz ihre Ergebnisse: Messer, Schatzkisten, Papierscheren. "Es hat mir sehr gut gefallen", erklärt René, "wir haben die Sachen alle selbst hergestellt." "Am meisten hat mir Spaß gemacht, das Messer herzustellen", verrät Viktoria. Am Anfang war ein Stab, der erhitzt wurde. "Dann mussten wir hämmern und schleifen."

Das Projekt war so erfolgreich, dass es nun mit einer neuen dritten Klasse fortgeführt werden soll. "Bisher trägt der Schulverein die Kosten", sagt Fröhlich. Doch langfristig wird dieses Schulprojekt nur durch Sponsoren am Leben erhalten werden können. Nun sind Firmen gefragt, die die angehenden Facharbeiter frühzeitig unterstützen möchten.

(sue)
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