Solingen Grundschüler lesen in mehreren Sprachen um die Wette

Solingen · Sprache ist Identität, aber auch das Medium der Verständigung. Sprache ist Heimat und kann neue Heimat erschließen. Genau darum geht es beim "Mehrsprachigen Lesewettbewerb", den die Grundschule Scheidter Straße nun schon zum wiederholten Male in Kooperation mit dem Integrationszentrum auf die Beine stellte. Jedes Kind las einen Text in deutscher Sprache und konnte sich eine weitere Sprache aussuchen. Wegen der Sprachenvielfalt musste eine entsprechende Jury gestellt werden. So konnten einzelne Mitglieder der siebenköpfigen Jury neben Deutsch auch Italienisch, Polnisch, Russisch, Bosnisch, Türkisch und Englisch verstehen.

Wobei die Herausforderung sicherlich vor allem darin lag, den vorgelesenen Text zu bewerten, den man selbst nicht verstehen konnte. "Auch die Stimme kann eine Geschichte erzählen", erklärte Lehrerin Monika Bremann, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Annette Voigt den "Mehrsprachigen Lesewettbewerb" organisiert. Natürlich wurde auch nach Lesefluss und lebendiger Betonung bewertet, was auch in unbekannten Sprachen möglich ist. In diesem Jahr stand der Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Nasser Firouzkhah, dem Vorsitzenden des Zuwanderer- und Integrationsrates. "Das Besondere ist, dass der Wettbewerb in verschiedenen Sprachen stattfindet", erklärte er. Hinter jeder Sprache stecke etwas Unbekanntes, etwas Neues. "Ihr seid Vorreiter", sagte er zu den Wettbewerbsteilnehmern, "ihr helft dabei, die Welt zu erklären."

Zwölf Schüler der vierten Klassen hatten sich bei Lesewettbewerben im Vorfeld für den Wettbewerb qualifiziert. "Es sind die Gewinner der jeweils drei vierten Klassen", erzählt Annette Voigt. Dazu kamen drei Schüler, die von den Lehrern des "Herkunftssprachlichen Unterrichts" in den Sprachen Italienisch, Russisch und Türkisch benannt wurden. Jeder Schüler hatte zweieinhalb Minuten Lesezeit für jeweils eine Sprache. Zu gewinnen gab es Preise, die vom Bücherwald zur Verfügung gestellt wurden.

Julina aus der Klasse 4c startete mit der englischen Geschichte "Elmar and the lost Teddy". Klassenkamerad Dani entschied sich beim deutschen Text für eine Passage aus dem Buch "Sophies schlimme Briefe".

Siegerin des Wettbewerbs wurde Liliana Klat vor Tarik Selimovic und Lea Rifel.

(sue)
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