Solingen Grüne greifen Anregungen der Solinger Bürger auf

Solingen · Kaum hatte Moderator Hans Wietert-Wehkamp vom Institut für soziale Innovation die Veranstaltung eröffnet, steckten Politiker und Bürger in Gruppen aufgeteilt die Köpfe zusammen.

Ähnlich wie in diesen Wochen die Solinger SPD, loteten am Samstag auch die Grünen der Klingenstadt die Befindlichkeiten in der Bevölkerung aus, um so Anregungen für ihr Kommunalwahlprogramm zu finden.

"Es ist uns wichtig, die Bürger mehr zu beteiligen", bekräftigte Kreisverbandssprecherin Edelmira Zarniko. Das Programm im Mehrgenerationenhaus am Mercimek-Platz in der Nordstadt war umfangreich: Die erste Gruppe von rund 80 Teilnehmern der "Offenen Grünen Denkfabrik" traf sich dort bereits am Vormittag und diskutierte über Themenkomplexe wie Wirtschaft und Finanzen, Kinder und Jugend, Stadtplanung und Inklusion.

Auf Karteikarten schrieben die Bürger— unter ihnen auch Mitglieder von den verschiedensten Verbänden, Vereinen und Initiativen — ihre Forderungen an die Kommunalpolitiker. Dazu gehörten mehr Spielflächen für Kinder, die Anhebung der Einkommensgrenze für die Kita-Beitragspflicht auf 17 500 statt derzeit 12 500 Euro und mehr Radwege im Solinger Stadtgebiet. Gefordert wurde außerdem, dass sich die Grünen für mehr Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen einsetzen.

"Wir haben gute Anregungen erhalten", lobte Edelmira Zarniko die Aktiven der "Denkfabrik". Nach dem ersten Gedankenaustausch zogen sich die Gesprächsgruppen in kleinere Räume zurück, um die einzelnen Aspekte anschließend noch weiter zu vertiefen.

Ein wichtiges Thema war dabei auch einmal mehr die Diskussion über freie Gewerbeflächen in der Klingenstadt. Auch Mitglieder der Initiative "Rettet das Ittertal" hatten den Weg ins Mehrgenerationenhaus gefunden. "An dieser Stelle liegt uns daran, wirtschaftliche und Umweltbelange zu verbinden", sagte die Kreisverbandssprecherin und erneuerte die Forderung der Grünen, sich bei der Wirtschaftsförderung zunächst auf Gewerbebrachen in Solingen zu konzentrieren, statt neue Flächen auszuweisen. Weitere Gäste stießen am Samstagnachmittag zur "Denkfabrik" dazu.

Derzeit werten die Parteimitglieder die Ergebnisse der Debatten aus. Am 26. Februar beschließt die Partei dann offiziell ihr Wahlprogramm für die Kommunalwahl am 25. Mai.

Doch auch unabhängig von Wahlterminen wollen die Grünen Veranstaltungen wie am Samstag zu regelmäßigen Terminen machen. "Die Denkfabrik soll auch in Zukunft mindestens einmal im Jahr stattfinden, um herauszufinden, was die Leute bewegt", sagte Edelmira Zarniko.

Zusätzlich zur Gesprächsrunde haben die Grünen auch eine Online-Bürgerbeteiligung geschaltet, um Erkenntnisse zu gewinnen.

(RP)
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