Solingen Gründer beleben den City-Einzelhandel

Solingen · Ludmilla Kronlob und Galina Schemberger sind die Siegerinnen beim Wettbewerb "Gründer für Solingen".

Sie stammt aus Polen, ist Ärztin, lebt seit 20 Jahren in Solingen und kennt sich neben ihren medizinischen Kenntnissen auch bestens nicht nur mit Küchen-, sondern auch Heilkräutern aus: Ludmilla Kronlob ist eine von zwei Gewinnerinnen des Wettbewerbs "Gründer für Solingen" und hat als Preis nun für ihr Herbarium Kronlob, ein Kräuterladen, für zwölf Monate ein mietfreies Ladenlokal im City-Bereich gewonnen. "Ich werde voraussichtlich im Februar nächsten Jahres mit meinem Geschäft starten", sagte Kronlob gestern bei der Preisverleihung in den Clemens-Galerien, nachdem zuvor eine Jury tagte.

Auch Galina Schemberger freut sich, sie ist eine weitere Gewinnerin des Wettbewerbs und wird in der Innenstadt "spätestens Anfang nächsten Jahres" ihr GS Schneider-Atelier eröffnen, in dem unter anderem "hochwertige Stickarbeiten" für Privatkunden und Firmen angeboten werden und auch ein Home-Service zum Dienstleistungsabgebot gehört. Darüber hinaus individuelle Dekorationsarbeiten. Sie bekommt als Preis für ein halbes Jahr ein mietfreies Ladenlokal und auch eine Wohnung gestellt.

Als "weiteren wichtigen Schritt zur Belebung der City" wertete Stadtdirektor Hartmut Hoferichter den Gründer-Wettbewerb. Ziel war es, mit neuen Ideen und interessanten Konzept die Einzelhandels-Landschaft zu beleben und gleichzeitig den Leerstand zu mindern. Im Mai dieses Jahres wurde deshalb bundesweit zu dem Wettbewerb aufgerufen.

Insgesamt 15 Gründer beteiligten sich, Anfang August wurden neun ausgewählt und aufgefordert, einen Businessplan zu erstellen und ihr Konzept zu konkretisieren. Bis Anfang Oktober hatten sie dazu Zeit. "Es ist Bewegung in der Innenstadt", erklärte Pamela Gevelhoff von der Agentur "diebesserei", die gestern die Gewinnerinnen bekanntgab. "Der Wettbewerb ist zwar zeitlich vorbei, das Innenstadtbüro wird aber weiter die anderen Wettbewerbsteilnehmer betreuen und unterstützen", erklärte Stadtentwickler Markus Lütke Lordemann. Zumal es noch viele unterstützenswerte Geschäftsideen gebe und auch Immobilien-Eigentümer, die im Rahmen des Wettbewerbs ihre leerstehenden Ladenlokale zur Verfügung gestellt hatten. "Innerhalb des Wettbewerbs konnten wir zwölf Ladenlokale anbieten", sagte Christoph Krafczyk vom Innenstadt-Büro Solingen.

Zwar sei der Wettbewerb bundesweit ausgeschrieben worden, doch die meisten Teilnehmer kamen aus Solingen. "Es waren sehr viele schöne Konzepte dabei", sagte Markus Lütke Lordemann.

Zur Vielfalt der eingereichten Ideen gehörten beispielsweise auch ein Supermarkt ohne Verpackungen oder alternative Gastronomiekonzepte wie ein Café im Stil der 1950er Jahre vor allem für die ältere Generation. Nicht immer lassen sich aber die Ideen sofort umsetzen oder sie scheitern an gesetzlichen Auflagen wie unter anderem Barrierefreiheit, die nicht in jedem leerstehenden Ladenlokal vorhanden ist.

Mit im Boot beim Wettbewerb waren neben der Stadt Solingen und dem Innenstadtbüro überdies auch der Rheinische Einzelhandels- und Dienstleistungsverband, das Startercenter im Gründer- und Technologiezentrum (GuT) am Grünewald, die Industrie- und Handelskammer (IHK) und Immobilien-Eigentümer, die gemeinsam den Gründerwettbewerb initiierten und erfolgreich umsetzten.

(RP)
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