Solingen Grossmann-Boden wird untersucht

Solingen · Im Herbst dieses Jahres liegen die Ergebnisse einer jetzt in Auftrag gegebenen Bodenuntersuchung für das Gießerei-Gelände vor. Erst danach wird ein neues Nutzungskonzept für das über 40.000 Quadratmeter große Areal erarbeitet.

 Das Grossmann-Werksgelände an der Wittkuller Straße in Wald wartet auf eine neue Verwertung.

Das Grossmann-Werksgelände an der Wittkuller Straße in Wald wartet auf eine neue Verwertung.

Foto: Köhlen (Archiv)

Gearbeitet wird in den großen Hallen schon lange nicht mehr. Im Frühjahr 2016 war für die traditionsreiche Eisen- und Stahlgießerei Grossmann, die 1853 gegründet worden war, das endgültige Aus gekommen. Der Insolvenzverwalter Dr. Marc d'Avoine hat den zuletzt verbliebenen 112 Mitarbeitern kündigen müssen. Binnen Jahresfrist hat er dann fast alle Maschinen und Anlagen der Gießerei an der Wittkuller Straße in Wald per Internet-Auktion und über den Freihandverkauf veräußern können. "Das Insolvenzverfahren wird aber noch mehrere Jahre dauern. Die Verfahrensdauer hängt insbesondere von der Verwertung der Immobilie ab", sagte d'Avoine im Gespräch mit unserer Redaktion.

Denn die künftige Nutzung des über 40.000 Quadratmeter großen Geländes hängt entscheidend von den Ergebnissen einer Bodenuntersuchung ab. Der Insolvenzverwalter hat nun gemeinsam mit der beteiligten Bank einen Sachverständigen mit den Bodenuntersuchungen beauftragt. "Das Ergebnis der Bodenanalyse wird aufgrund der Vielzahl der erforderlichen Bohrungen voraussichtlich erst im Herbst 2018 feststehen", erklärt Marc d'Avoine. Erkenntnisse über verunreinigtes Wasser würden aktuell aber nicht vorliegen.

Anhaltspunkte für erhebliche Altlasten gibt es obendrein derzeit auch nicht. Das geht jedenfalls aus einer sogenannten historischen Nutzungsrecherche sowie einem Bodenzustandsbericht hervor. Konkrete Ergebnisse bringt jedoch erst die detaillierte Bodenanalyse.

Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, Frank Balkenhol, ist, was den Zeitpunkt der Ergebnisse der Bodenuntersuchungen angeht, etwas optimistischer. "Vielleicht bekommen wir die Ergebnisse ja schon im Sommer", hofft Balkenhol. Er betont, dass die Stadt beziehungsweise die Wirtschaftsförderung eng mit der Insolvenzverwaltung zusammenarbeitet: "Damit das Grossmann-Gelände nicht eine ewige Brache bleibt."

"Diverse Interessenten" für das Grossmann-Areal sind vorhanden. Nähere Details zu den potenziellen Interessenten darf er aus Datenschutzgründen indes nicht nennen. "Wir führen regelmäßig Ortsbesichtigungen durch", sagt Insolvenzverwalter Marc d'Avoine.

Allerdings gebe es bislang noch kein konkretes Nutzungskonzept. "Ob Teilparzellen umgewidmet und/ober isoliert vermarktet werden, steht noch zur Diskussion", sagt der Rechtsanwalt. Auch hier gilt: "Sämtliche Gespräche betreffend der weiteren Behandlung beziehungsweise Verwertung der Immobilie werden eng mit der beteiligten Bank sowie der Stadt durchgeführt."

Die Solinger Wirtschaftsförderung hat für die künftige Nutzung des Grossmann-Areals allerdings eine einfache Gleichung aufgestellt: "Gewerbe folgt Gewerbe", unterstreicht Frank Balkenhol. Diese Regel gilt grundsätzlich - Wohnbebauung in den Randbereichen wird deshalb nicht ausgeschlossen. Aber alles, was an der Wittkuller Straße neu kommt, unterliegt dem heutigen Baurecht.

Selbst wenn die Grossmann-Hallen erhalten bleiben, muss eine Nutzungsänderung beantragt werden. Ausgeschlossen wird eine weitere Gießerei-Nutzung an der Wittkuller Straße. "Alle sind an einer guten Lösung interessiert", betont der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung.

(uwv)
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