Solingen Großfeuer: Dunkle Rauchsäule über Ohligs

Solingen · Mit einem Großaufgebot hat die Feuerwehr gestern ein Feuer in einer Halle gelöscht. Zwei Personen wurden verletzt, darunter ein Feuerwehrmann. Der Einsatz dauerte bis zum späten Abend.

Solingen: Großfeuer: Dunkle Rauchsäule über Ohligs
Foto: Matzerath Ralph

Sirenen, die mit schrillen Tönen Alarm gaben, und Feuerwehrwagen, die mit Blaulicht, Martinshorn sowie hohem Tempo zum Einsatzort eilten - es waren dramatische Szenen, die sich am Freitagmittag in Ohligs abgespielten. Nachdem es in der Halle an der Potzhofer Straße, in der Einzelmieter an ihren Autos arbeiten, zu einem Großbrand gekommen war, herrschte über mehrere Stunden hinweg Ausnahmezustand.

Dabei waren schon von weitem dunkle Rauchwolken über dem Stadtteil zu sehen. Offenbar hatte ein Auto bei Reparaturarbeiten Feuer gefangen. Der Brand, bei dem zwei Menschen - darunter ein Feuerwehrmann - verletzt wurden, war gegen 12.30 Uhr in der rund 600 Quadratmeter großen Halle ausgebrochen. Sofort nach der ersten Alarmierung rückte die Feuerwehr mit einem rund 80-köpfigen Großaufgebot zum Unglücksort aus, wobei sich die Lage rund um die betroffene Halle zunächst aber noch sehr unklar darstellte. So konnte beispielsweise eine Explosionsgefahr wegen eventuell in der Halle gelagerter Gasflaschen über Stunden nicht ausgeschlossen werden.

 Schon von weitem waren die dunklen Rauchwolken beim Brand einer Gewerbehalle an der Potshofer Straße in Ohligs zu sehen. Die Einsatzkräfte löschten auch über Drehleitern. Um sich vor dem Qualm zu schützen, zog dieser Polizist ein Tuch über Mund und Nase.

Schon von weitem waren die dunklen Rauchwolken beim Brand einer Gewerbehalle an der Potshofer Straße in Ohligs zu sehen. Die Einsatzkräfte löschten auch über Drehleitern. Um sich vor dem Qualm zu schützen, zog dieser Polizist ein Tuch über Mund und Nase.

Foto: Matzerath

Deshalb sperrten Polizei und Feuerwehr die Unglücksstelle zunächst weiträumig ab. Der Brand breitete sich derweil in Windeseile aus, so dass die Halle, die mitten in einem Wohngebiet liegt, innerhalb kürzester Zeit in Gänze in Flammen stand. "Wir müssen jetzt verhindern, dass das Feuer auf ein angrenzendes Wohnhaus übergreift", sagte Feuerwehrchef Dr. Ottmar Müller, der selbst vor Ort war und den Einsatz koordinierte.

Das gelang offenbar. Gleichwohl klagten Anwohner und Passanten lange Zeit über den beißenden Qualm - und dies nicht nur im Viertel zwischen Bogenstraße und Potzhofer Straße. "Wir befinden uns nach wie vor im Einsatz", betonte eine Sprecherin der Feuerwehr auch noch zwei Stunden nach Beginn der Löscharbeiten. Erst gegen 16 Uhr hatten die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten dauerten aber weitere Stunden, eine Brandwache blieb sogar über Nacht an der Potzhofer Straße.

Solingen: Großfeuer: Dunkle Rauchsäule über Ohligs
Foto: Matzerath Ralph

Notfallseelsorger Pfarrer Klaus Hammes war ebenfalls vor Ort. Er kümmerte sich um die Kinder in der nahe dem Brandort gelegenen Grundschule Bogenstraße. "Die Schule ist jetzt leer, die letzten Kinder des offenen Ganztages sind abgeholt worden", sagte Hammes gegen 14.15 Uhr. Glücklicherweise waren die Lehrer der Grundschule gestern bei einem Ausflug und von daher nur wenige Kinder überhaupt in der Schule.

Etwas abseits versuchten derweil zwei junge Männer, über eine Nebenstraße einen Blick auf die brennende Halle zu erhaschen. Was allerdings wegen der Absperrungen nicht gelang. "Unser Tonstudio ist ganz in der Nähe untergebracht. Wir fürchten um unser Equipment", sagten sie aufgelöst. Andere Anwohner nahmen die Rauchwolken dagegen gelassen und arbeiteten in ihren Gärten weiter - obwohl die Feuerwehr den Nachbarn geraten hatte, Fenster und Türen geschlossen zu halten und auch keine Klimaanlagen einzuschalten. Gegen 16.15 Uhr wurde diese Warnung wieder aufgehoben.

Die Anspannung löste sich jedoch nur langsam. So kam eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter weinend zum Einsatzleitwagen. "Wir wohnen ganz in der Nähe", sagte sie dem Einsatzleiter, "mein Mann und Sohn sind noch im Haus". Ihre Bitte, schnell nach Hause zu dürfen, lehnte Feuerwehrchef Müller aber wegen des nach wie vor heftigen Rauchs zunächst ab. Tröstende Worte für das kleine Mädchen zeigten indes Wirkung. Und schon kurze darauf begleitete der Einsatzleiter Mutter und Tochter zum Wohnhaus, derweil die Polizei die Ermittlungen zur genauen Brandursache sowie zur Schadenshöhe aufnahm.

(RP)
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