Solingen Große Resonanz auf Radiogottesdienst aus Dorp

Solingen · Eine große Resonanz hatte der Radiogottesdienst der Dorper Gemeinde, der am vergangenen Sonntag im Deutschlandfunk übertragen wurde. Kaum waren die letzten Töne des Rundfunkgottesdienstes verklungen und die Telefonnummer verlesen, unter der man die Dorper Gemeinde erreichen konnte, da läuteten auch schon die Telefone.

 Pfarrer Römelt hielt die Predigt im Deutschlandfunk.

Pfarrer Römelt hielt die Predigt im Deutschlandfunk.

Foto: mak (Archiv)

Etwa 40 Anrufer hatten die Gelegenheit, im Anschluss an die Übertragung in einem Zeitraum von zwei Stunden mit Pfarrer Joachim Römelt oder einem anderen Vertreter der Gemeinde zu sprechen. Die allermeisten Anrufer hörten allerdings nur das "Besetzt"-Zeichen. "Unsere Telefonanlage hat insgesamt 1.200 Anrufversuche verzeichnet", berichtet Pfarrer Römelt, der auch die Predigt gehalten hatte. Zahlreiche E-Mails zum Gottesdienst haben die Gemeinde ebenfalls erreicht.

Im Mittelpunkt vieler Telefongespräche standen die Überlegungen Römelts zur Bedeutung des Kreuzes aus heutiger Sicht. "Das hat manche daran erinnert, welche Kreuze sie bereits im Leben zu tragen hatten", sagt der Seelsorger. "Wir haben dann am Telefon darüber gesprochen."

Manche wollten aber auch nur eine Rückmeldung auf den soeben im Radio gehörten Gottesdienst geben. "Die Resonanz war bis auf wenige Ausnahmen positiv", freut sich der Dorper Pfarrer. "Dabei wurde auch immer wieder die kirchenmusikalische Gestaltung gelobt." Die hob auch der für die Übertragung redaktionell verantwortliche Rundfunkbeauftragte der Evangelischen Kirche, Dr. Titus Reinmuth, besonders hervor. Die Dorper Kantorin Stephanie Schlüter hatte mit der Dorper Kantorei und einem Instrumentalensemble einen breiten musikalischen Bogen zwischen klassischer und moderner geistlicher Musik gespannt.

Pfarrer Joachim Römelt hatte sich unter der Überschrift "Die Liebe Gottes und das Kreuz" in seiner Predigt mit Überlegungen mancher Kirchenreformer auseinandergesetzt, das Kreuz als zentrales Zeichen der Christenheit abzuschaffen und durch eine lebensfrohere Symbolik zu ersetzen. Doch nicht das Symbol stelle das Problem dar, so Römelt, sondern die Verhältnisse in dieser Welt. "Das Kreuz ist Ausdruck einer Welt, in der es viel zu viel Leid, Gewalt und Unrecht gibt und zu der wir alle irgendwie dazugehören, ob es uns gefällt oder nicht." Das Kreuz sei aber für Christen auch das Zeichen dafür, "wie weit Gottes Liebe zu uns geht. Lieber lässt er die geballte Gewalt an sich austoben, als dass er diese Menschheit fallen lässt. Das ist die Botschaft des Kreuzes."

(red)
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