Solingen Gräfrather feiern ihren Wochenmarkt

Solingen · Zum einjährigen Bestehen hatte Betreiber Dirk Stenzel zum großen Fest mit vielen Aktionen eingeladen - und hunderte Besucher kamen.

 Die Besucher kamen am Samstag in Scharen auf den Gräfrather Wochenmarkt, der hier vor einem Jahr von Betreiber Dirk Stenzel neu ins Leben gerufen worden ist.

Die Besucher kamen am Samstag in Scharen auf den Gräfrather Wochenmarkt, der hier vor einem Jahr von Betreiber Dirk Stenzel neu ins Leben gerufen worden ist.

Foto: Stephan Köhlen

Es ist eng auf dem Gräfrather Marktplatz am Samstagmorgen - zwischen Käsestand und Fischwagen, Obst-Auslage und Wurstverkauf drängen sich die Besucher. "Das ist ja wie beim Marktfest hier", sagt eine Frau, als sie sich durch die Menge schiebt. Sie alle sind zum Einkaufen gekommen, aber auch zum Feiern: Zum einjährigen Bestehen hat Marktbetreiber Dirk Stenzel zum großen Fest eingeladen. "Das war eine Wahnsinnsvorbereitung. Aber für all die Menschen, die heute hier sind, hat sich die Mühe gelohnt", sagt Stenzel, ein energischer Mann, der schnell redet und für seine Idee vom Wochenmarkt für Gräfrath brennt.

An dieser Idee, sagt er, habe er nie einen Zweifel gehabt. Auch nicht als mit den Sommerferien im vergangenen Jahr die Besucherzahlen plötzlich einbrachen (wir berichteten). Dann muss er auch schon weiter. An diesem Tag scheint Stenzel mit seiner grünen Schürze überall zugleich zu sein: Gerade noch hält er auf der Kirchtreppe einen Plausch mit den Musikern des Fanfarenkorps Schwarz-Weiß Düsseldorf, die zum Auftakt der Feierlichkeiten gespielt haben. Dann begrüßt er die Gäste auf dem Marktplatz, im nächsten Moment ist er schon am Glücksrad, bevor er einer Kundin an seinem Obst- und Gemüsestand den Brokkoli in eine Tasche packt.

Der Zuspruch gibt Dirk Stenzel Recht: Gräfrath hat diesen Markt angenommen. "Das ist eindeutig der bessere Standort als früher am Brandteich", sagt Dieter Wolf. Dass das Einjährige so gut besucht ist, freut ihn. "Die Versorgungslücke, die es in Gräfrath gibt, kann der Markt natürlich nicht ganz schließen. Aber er ist gerade für viele ältere Menschen wichtig und ein guter Schritt." Seitdem es das Angebot gibt, kommt Ursula Schütte fast jeden Samstag zum Einkaufen. "Man bekommt hier sehr gute Qualität. Besser als im Geschäft, egal ob bei Obst und Gemüse oder beim Fisch." Das sei der Gräfratherin wichtig. Für sie selbst sei der Markt eine gute Ergänzung, für viele Ältere ein ganz wichtiges Angebot. "Insbesondere, da Herr Stenzel die Einkäufe ja auch nach Hause bringt." Der Markt, sagt sie, sei im Stadttteil angekommen, "das ist auch der Tenor in meinem Umfeld." Eine Einschätzung, der sich Michael Meurer, der ebenfalls im Stadtteil lebt, anschließt. "Der Markt ist sehr wichtig für Gräfrath, deshalb hat es auch so eine große Bedeutung, dass er bestehen bleibt."

Zur gleichen Zeit wendet wenige Meter weiter Bezirksbürgermeister Udo Vogtländer Reibekuchen am gemeinsamen Stand von Bezirksvertretung und Heimatverein. Er sei begeistert von der Resonanz auf die Feierlichkeiten, sagt Vogtländer, seit jeher Unterstützer des Gräfrather Wochenmarkts. "Es gab in der Anfangszeit einige Probleme, doch das Zusammengehörigkeitsgefühl in Gräfrath ist groß. Jetzt lassen wir uns unseren Markt nicht mehr nehmen." Er sei nicht nur für die Versorgung wichtig, sondern auch als Kommunikationspunkt, zum Austausch: "Hier trifft man sich."

(mxh)
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