Solingen Gräfrath erstrahlte im Lichterglanz

Solingen · 3000 aufgestellte Lichtertüten sorgten im Ortskern für eine besondere Atmosphäre, die viele Besucher genossen haben.

 Eine Schwarzlicht-Show präsentierte der Gräfrather TSV nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Marktplatz.

Eine Schwarzlicht-Show präsentierte der Gräfrather TSV nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Marktplatz.

Foto: Stephan Köhlen

Ein munteres Feuer brennt, während ein Mädchen eifrig den großen Blasebalg bedient. Im Feuer liegt der Rohling, und Schmied Olaf Fabian Knöpges muss warten, bis er rotglühend geworden ist. In der Zwischenzeit zeigt er einem zweiten Mädchen, wie der schwere Schmiedehammer zu handhaben ist. Hell klingt es, wenn er auf den Amboss fällt. Dann ist es soweit: Der Klingenrohling glüht. Olaf Fabian Knöpges zieht ihn mit der Zange heraus, legt ihn auf den Amboss - und losgeht es. Immer abwechselnd schlagen der Schmied und seine junge Gehilfin auf den Rohling ein und formen ihn allmählich.

Klingen schmieden war einer der Höhepunkte des Gräfrather Lichterzaubers, zu dem am Freitag viele Besucher in den historischen Ortskern geströmt waren. Bald schon war von den 3000 aufgestellten Lichtertüten nichts mehr zu sehen. Nicht nur die Geschäfte hatten bis 23 Uhr geöffnet, auch die Ateliers und Galerien luden zur Besichtigung ein und boten zusätzlichen Kunstgenuss. So hatte die Galerie Art-Eck in ihrem schmucken Hinterhof die mit Kettensäge geformten Skulpturen des slowakischen Künstlers Helmut Bistika den skurrilen Werken von Dirk Balke gegenübergestellt. Hier traf ein archaisches Paar "Adam und Eva" auf das Mischwesen "Rehkodil". Beim "Lichterzauber im Hof" konnten Besucher die Bilder von Peter Wischnewski beim Klang von Latin Jazz betrachten.

Im Klingenmuseum wurden die Lichter ausgeschaltet und die Besucher mit Taschenlampen ausgestattet. In der Klosterkirche war die Filmmusik bekannter Hollywood-Streifen zu hören. Clown Peppi erfreute die Kinder mit Luftballonfiguren. Im Park vor dem Trafo-Hotel konnten die Besucher Zeugen bei der Entstehung eines Kunstwerkes werden. Hier war der Bildhauer Roger Löcherbach aus Essen in Aktion, der einen Baumstamm mit der Kettensäge gekonnt in eine Skulptur verwandelte. Ebenfalls live war die Musik von Erwin Paech sowie Johna aus Köln, die auf dem Marktplatz für gute Laune sorgten.

Natürlich durfte während des Gräfrather Lichterzaubers die schon traditionelle Feuershow nicht fehlen. Um den Besuchern hier einmal richtig heiß werden zu lassen, präsentierte Subhi K. Mair aus Köln ihre Subhi-Feuershow und verzauberte sogleich alle Zuschauer. Wen der Hunger plagte, der ließ sich an einem freien Platz an der insgesamt hundert Meter langen Tafel nieder, die vom Gräfrather Marktplatz bis "In die Freiheit" aufgestellt worden war. Hier gab es kulinarische Köstlichkeiten für jeden Geschmack - von der rustikalen Bratwurst über vegetarische Quiche bis hin zu Kaukasischen Schaschlik-Spießen. Auch Weinliebhaber kamen hier voll auf ihre Kosten.

Mit dem Gräfrather Lichterzauber ist den Veranstaltern auch in diesem Jahr ein zauberhaftes Fest gelungen, das jedoch am späten Abend vom einsetzenden Starkregen beeinträchtigt wurde.

(sue)
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