Solingen Gewerkschaften streiten nach Warnstreik bei Stadt

Solingen · Knapp 200 Angestellte der Stadt sowie von städtischen Tochterunternehmen sind gestern Morgen dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt und haben zwischen 6 und 9 Uhr die Arbeit niedergelegt. Betroffen von dem Warnstreik waren vor allem die Müllabfuhr sowie einzelne Kindertagesstätten. "Insgesamt hielten sich die Auswirkungen aber noch in Grenzen", sagte später eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage unserer Redaktion. So sei es lediglich in der Kita Vorspel notwendig gewesen, Gruppen zusammenzulegen.

 Verdi-Mitglieder trafen sich gestern Morgen vor der Zentrale der Technischen Betriebe in Wald.

Verdi-Mitglieder trafen sich gestern Morgen vor der Zentrale der Technischen Betriebe in Wald.

Foto: mak

Derweil entbrannte am Donnerstag ein heftiger Streit zwischen den Gewerkschaften Verdi und Komba über die Verhältnismäßigkeit des zeitlich begrenzten Ausstandes, an dem sich gegen Mittag auch Angestellte des Klinikums beteiligten. Während eine Verdi-Sprecherin die Arbeitsniederlegung als gerechtfertigt bezeichnete, hagelte es vonseiten der Komba-Gewerkschaft Kritik. "Der Streik war aus unserer Sicht unangemessen", sagte Solingens Komba-Chef Jürgen Albermann. Denn die Aktion sei einmal mehr auf den Rücken "von Eltern und Kollegen" ausgetragen worden, denen die Gewerkschaften "bereits vor einigen Monaten die Lasten eines monatelangen Streiks auferlegt" hätten. Albermann: "Das schafft Unmut und sorgt nicht für Solidarität, die wir zur Durchsetzung unserer Anliegen benötigen."

Bei Verdi ist man indes entschlossen, die Warnstreiks in der kommenden Zeit noch auszudehnen. Sollten die öffentlichen Arbeitgeber bei der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten beim Bund und bei den Kommunen in der nächsten Woche kein konkretes Angebot vorlegen, würden Arbeitsniederlegungen noch andere Bereiche - etwa die Busfahrer - umfassen, kündigte die Verdi-Sprecherin an.

Die Komba-Gewerkschaft, die dem Beamtenbund angeschlossen ist, will indes erst nach der zweiten Verhandlungsrunde entscheiden, wann und in welchen Bereichen sie zu Streiks aufrufen wird. Gemeinsame Forderung aller Arbeitnehmervertreter ist unter anderem eine sechsprozentige Lohnerhöhung.

(or)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort