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Solingen Getanzte Träume auf der Bühne des Theaters

Solingen · Das Bundesjugendballett trat erstmals mit den Bergischen Symphonikern auf. Die acht Tänzer sorgten zusammen mit den Musikern für einen begeisternden Abend im Pina-Bausch-Saal.

 Das Bundesjugendballett gastierte im Pina-Bausch-Saal des Theater und Konzerthauses und trat erstmals mit den Bergischen Symphonikern auf.

Das Bundesjugendballett gastierte im Pina-Bausch-Saal des Theater und Konzerthauses und trat erstmals mit den Bergischen Symphonikern auf.

Foto: Stephan Köhlen

Im Pina-Bausch-Saal ist es dunkel. In der dunklen Stille erklingt eine Stimme, die das Publikum auf das vorbereitet, was der Abend bringen wird: "... feiern wir den Tanz ... das wir in mir ... streben wir, die Seele zu bewegen."

Und das war es, was die acht Tänzer des Bundesjugendballetts gemeinsam mit den Bergischen Symphonikern im Laufe ihrer Ballett-Gala erreichten. Mit ihrer Leidenschaft, ihrer grandiosen Energie und gleichzeitig einer unglaublichen Leichtigkeit tanzten sie sich in die Herzen der Zuschauer. Mit einer Mischung aus klassischen Ballettelementen und modernen Choreographien erschufen sie Bilder, erzählten von den urmenschlichen Träumen.

Das Bundesjugendballett, das 2011 von John Neumeier gegründet wurde, trat zum ersten Mal in Solingen auf. Die Besonderheit, mit einem großen Orchester zusammenarbeiten zu können, nutzten die acht jungen Tänzer nur zu gerne, auch wenn es, wie Giorgia Giani zugab, eine große Herausforderung war - die die Tänzer hervorragend meisterten.

Alle haben sie eine abgeschlossene Tanzausbildung hinter sich. Sie sind jung - zwischen 19 und 24 Jahre alt - und stammen aus Italien und Nepal, Finnland und Australien, Deutschland und Portugal, Korea und Brasilien. Was sie verbindet, ist die Musik, ist der Tanz, der alle Grenzen überwindet und den jeder versteht, egal, welche Sprache er spricht. "Wir wurden gegründet, um den Tanz zu den Menschen zu bringen", sagt Pascal Schmidt.

"Wir tanzen nicht nur auf den Bühnen, sondern gehen auch in Krankenhäuser, in die Psychiatrie und ins Gefängnis." Schon mit den Auszügen einer Choreografie von John Neumeier zur "Bach Suite 3" schafften es die acht Ausnahmetänzer, das Publikum in ihren Bann zu ziehen.

Dem ließen sie eine berührende Choreografie von Greg Blackmon folgen, bei der sich Teresa Silva Dias und Minju Kang zum von Aike Errenst und Antonia Sobik live interpretierten "All alrights" von Sigur Rós den Schmerz des Verlustes und der Zerrissenheit von der Seele tanzten.

Auch eine Premiere konnte das Solinger Publikum im Pina-Bausch-Saal erleben. Ein Sextett der Bergischen Symphoniker spielte Arnold Schönberg, während Minju Kang, Kristian Lever, Tilman Patzak und Pascal Schmidt eine "Verklärte Nacht" von Wubkje Kuindersmas auf die Bühne brachten. Bei allen Choreografien verliehen die jungen Talente nicht nur den ausladenden Gesten gewaltiger Energie, sondern auch den zarten, wie in Zeitlupe getanzten Bewegungen sanfter Zurückhaltung einen intensiven Ausdruck. Dabei ließen sie die schwierigsten Schritte und Sprünge so leicht erscheinen, dass der Eindruck entstand, die Tänzer verstünden es, ohne Flügel über die Bühne zu schweben.

Am Ende war das begeisterte Publikum nicht mehr auf den Sitzen zu halten und spendete langanhaltende stehende Ovationen.

(sue)
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