Solingen Geschlossen: Höhscheider Turnhalle wird saniert

Solingen · Die seit den Sommerferien geschlossene Turnhalle an der Neuenhofer Straße in Höhscheid muss umfangreich saniert werden. Das haben Untersuchungen ergeben, die in den vergangenen Wochen durchgeführt worden sind.

In der Vergangenheit war es in der 47 Jahre alten Halle wiederholt zu Geruchsbelästigungen gekommen, ohne dass dauerhaft Abhilfe geschaffen werden konnte. Als im August die Hallendecken in einer Reihe von Solinger Sporthallen überprüft werden mussten, nutzte man in der Neuenhofer Straße die Gelegenheit, genau zu prüfen. Ein externer Sachverständiger für Baubiologie und Bauschadstoffe entnahm Proben verschiedener Materialien und führte Raumluftmessungen durch.

Jetzt liegen die Ergebnisse vor. Nachgewiesen wurden Schimmelpilze und holzzerstörende Pilze, außerdem ein erhöhter PCB-Gehalt in der Raumluft. Der Wert lag bei 2600 Nanogramm pro Kubikmeter, jedoch gemessen unter "ungünstigen" Bedingungen: Die Halle war bereits längere Zeit nicht genutzt und damit auch nicht belüftet worden.

Der dabei gemessene Wert liegt unter dem Grenzwert (3000 ng/PCB/m³), ab dem das Land Nordrhein-Westfalen in seiner PCB-Richtlinie bei einem Aufenthalt rund um die Uhr eine Gesundheitsgefährdung nicht ausschließt. Als unbedenklich gelten Raumluftkonzentrationen unter 300 Nanogramm pro Kubikmeter.

Zwischen diesen beiden Eckwerten besteht nach baurechtlichen Vorgaben ein mittelfristiger Handlungsbedarf. Doch zunächst soll die Raumluft noch einmal gemessen werden, diesmal unter realistischen Gegebenheiten.

Die Bau-Fachleute gehen davon aus, dass sich die Werte deutlich anders darstellen, wenn die Halle regelmäßig durchlüftet wird. Ergebnisse sollen in Kürze vorliegen. Wegen der Vielzahl der aufgedeckten Mängel bleibt die Turnhalle jedoch auf jeden Fall geschlossen und wird saniert.

Zurzeit wird der Sanierungsumfang ermittelt, anschließend ein Konzept erstellt. Es ist jedoch damit zu rechnen, das die auszuführenden Arbeiten mindestens das ganze Jahr 2016 andauern werden, so dass die Halle zunächst auf unbestimmte Zeit nicht genutzt werden kann.

Sowohl für den Schul- als auch für den Vereinssport wird im Rahmen der Möglichkeiten nach Alternativen gesucht. Für die Kinder der Grundschule Wiener Straße heißt das, dass sie voraussichtlich mit dem Bus zu anderen Sportstätten gefahren werden. Für die Vereine wird nach flexiblen Lösungen gesucht, zum Beispiel durch die Ausweitung von Trainingszeiten an Wochenenden oder in den Abendstunden. Einen vollständigen Ersatz wird es jedoch nicht geben.

Vorsorglich wird das städtische Immobilienmanagement sukzessive Raumluftmessungen in allen bauähnlichen städtischen Gebäuden durchführen, die gebaut wurden, bevor 1989 der Einsatz von PCB-haltigen Materialien verboten wurde.

(red)
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