Solingen Genossenschaft bietet "Bürgerstrom" an

Solingen · BürgerEnergie zog auf ihrer Generalversammlung Bilanz zum ersten Geschäftsjahr.

 Die Photovoltaikanlage bei den TBS. Im Januar nahm die zweite Anlage an der Grundschule Gottlieb-Heinrich-Straße den Betrieb auf.

Die Photovoltaikanlage bei den TBS. Im Januar nahm die zweite Anlage an der Grundschule Gottlieb-Heinrich-Straße den Betrieb auf.

Foto: mak (Archiv)

"Spannend und inhaltsreich" bezeichnete Vorstand Ingeborg Friege bei der Generalversammlung im "Senioren Wohnen Weegerhof" in Höhscheid das erste Geschäftsjahr der Genossenschaft BürgerEnergie. Diese ist angetreten, um die Umstellung auf erneuerbare Energien in der Region mitzugestalten. 147 Mitglieder zählt die BürgerEnergie aktuell.

Erste Ziele hat die Genossenschaft erreicht: Zwei Photovoltaikanlagen sind bei den Technischen Betrieben (TBS) und der Grundschule Gottlieb-Heinrich-Straße in Betrieb. In Zusammenarbeit mit den Stadtwerken bietet die BürgerEnergie den "Bürgerstrom" an. 82 Kunden beziehen den Strom bislang, 100 hatte man sich für das erste Geschäftsjahr zum Ziel gesetzt. Vorstand Uwe Asbach ermutigte die Mitglieder, weiter aktiv für das Produkt zu werben.

Mit den Stadtwerken gründete die Genossenschaft die Gesellschaft "Energie für Solingen", an der sie sich bis 2018 mit 200.000 Euro beziehungsweise 20 Prozent beteiligt. Auf diesem Weg kann die BürgerEnergie über die Trianel Erneuerbare Energien in ökologische Stromerzeugung investieren. Vorstand Ingeborg Friege stellte drei Projekte vor, in die das Geld der Mitglieder fließt: in Solarparks im sächsischen Schipkau und im brandenburgischen Pritzen sowie in einen Windpark in Jeckenbach in Rheinland-Pfalz.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Horst Berg berichtete von Beratungen mit dem Vorstand. Trotz einer Rendite von nur zwei Prozent fiel eine Entscheidung für eigene Stromerzeugungsanlagen. Bei der Gesellschaft "Energie für Solingen" entschieden sich Vorstand und Aufsichtsrat gegen eine höhere Beteiligung. "Unser Einvernehmen war stets: Geringe Risiken haben höchste Priorität", betonte Berg.

Vorstand Uwe Asbach erläuterte den Mitgliedern die Bilanz für 2015. Das erste Geschäftsjahr beendete die Genossenschaft mit einem Verlust von 4100 Euro. Das liegt daran, dass die einzigen Einnahmen aus der Photovoltaikanlage bei den TBS erst ab Jahresmitte flossen. Auf der anderen Seite fielen Kosten für die Gründung der Genossenschaft an. Das Eigenkapital liegt derzeit bei 130.000 Euro. Die Mitglieder entlasteten den Vorstand aus Ingeborg Friege und Uwe Asbach sowie die ehemaligen Vorstandsmitglieder Peter Bell und Christian Robbin. Auch den fünfköpfigen Aufsichtsrat entlastete die Versammlung. Hier ersetzt Heiner Herriger Sibylle Arians und Gundi Hübel-Dorn wurde wiedergewählt.

Für die Zukunft hat sich der Vorstand Ziele gesetzt: Im nächsten Monat entscheidet sich, ob es den Bürgerstrom auch für kleine Gewerbebetriebe gibt. Noch nicht so weit fortgeschritten ist die Idee, den Bürgerstrom für Privathaushalte in Wuppertal und Leichlingen anzubieten.

Knackpunkt sind aber die unterschiedlichen Netzgebühren in den Städten, was sich auf den Preis auswirken würde, wie Ingeborg Friege berichtet.

(RP)
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