Burger Resolution Gemeinsamer Kampf für die Jugendherberge

Solingen · Oberbürgermeister und Abgeordnete unterzeichneten in der Schloss Kemenate die "Burger Resolution"

 Ziehen an einem Strang (v. l.): Stefan Görnert (Wermelskirchen), Tim Kurzbach, Arne Moritz, Josef Neumann und Sven Wolf (Remscheid).

Ziehen an einem Strang (v. l.): Stefan Görnert (Wermelskirchen), Tim Kurzbach, Arne Moritz, Josef Neumann und Sven Wolf (Remscheid).

Foto: Melchior

"Damals war das eine glasklare Aussage des Jugendherbergswerks: Solingen bleibt ein Standort", erinnerte sich gestern Mittag Oberbürgermeister Tim Kurzbach an die Schließung der Gräfrather Herberge im Sommer 2015. Jetzt sieht es aber so aus, als ob auch das Haus in Burg irgendwann in diesem Jahr schließt. Das will die Stadtverwaltung zusammen mit anderen Kommunen verhindern: Deshalb wurde in der Kemenate des Schlosses die "Burger Resolution"unterzeichnet.

"Wir haben bereits auf Gräfrath verzichtet", unterstrich auch Landtagsmitglied Josef Neumann (SPD), der den Text zusammen mit Kurzbach und den Landtagsabgeordneten Arne Moritz (CDU) sowie Sven Wolf (SPD, Remscheid) unterzeichnete. Vorher hatten bereits die Bürgermeister von Remscheid und Wermelskirchen, Burkhardt Mast-Weisz und Rainer Bleek (beide SPD) sowie MdB Jürgen Hardt und MdL Jens Peter Nettekoven (beide CDU) unterschrieben.

"Es ist ganz wichtig, dass wir nach außen hin gemeinsam auftreten", betonte Stefan Görnert, 1. Beigeordneter in Wermelskirchen. "Burg ist ein Standort, für den es sich zu kämpfen lohnt", sagte Arne Moritz. Die Gemeinsamkeit hat aber schon Risse: Rainer Deppe (CDU), Landtagsmitglied für den Rheinisch-Bergischen Kreis, blieb dem Treffen fern und will die Resolution auch nicht unterzeichnen. Er sieht den Schwarzen Peter bei der Solinger Verwaltung: Die Aktivitäten kämen deutlich zu spät.

Deppe wünscht sich zwar eine Jugendherberge "möglichst sogar in oder nah bei Burg". Dass man sich beim Jugendherbergswerk für die Schließung am jetzigen Standort ausspreche, liege auch an planungsrechtlichen Entscheidungen der Stadt Solingen: "Sie hat die Wohnbebauung viel zu dicht an die Jugendherberge rücken lassen."

In der Resolution wird dagegen "jede mögliche Unterstützung" für einen Neu- oder Ersatzbau versprochen. Und Solingen hat auch ein sehr konkretes Angebot für einen neuen Standort - ein städtisches Grundstück an der Sportanlage in Oberburg. Stadtdirektor Hartmut Hoferichter erläuterte in der Schloss-Kemenate noch einmal sehr detailliert nicht nur die Vorzüge Burgs und der Region im Allgemeinen, sondern auch des Areals an der Straße nach Höhrath. Burg, so Kurzbach und Hoferichter, gehöre nicht nur zu den ältesten Standorten des Jugendherbergswerks in Nordrhein-Westfalen, sondern habe auch das Potenzial, eines seiner Aushängeschilder zu werden.

Beide betonen die Millionen-Investitionen, die ins Schloss fließen und es attraktiv für Besucher und Gäste von Tagungen machen - ob es sich nun um Jugendliche oder "Best Ager" dreht. Schloss Burg, so Kurzbach, sei eine der schönsten Baustellen des Bergischen Landes - und die Jugendherberge ein "unverzichtbarer Bestandteil".

(RP)
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