Solingen Gedenkfeier am Wenzelnberg erinnert an die 71 Opfer der SS

Solingen · Viele Jogger und Spaziergänger blieben interessiert stehen, als sie gestern am Mahnmal in der Wenzelnbergschlucht eine große Menschenmenge wahrnahmen. Zwischen den Fahnen verschiedener Gruppierungen sahen sie Transparente mit Aufschriften wie zum Beispiel "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen". Sie lauschten der Gedenkfeier, die an die 71 Opfer erinnerte, die die SS kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges am 13. April 1945 brutal ermorden ließ.

 Zur Gedenkfeier am Mahnmal Wenzelnberg waren gestern zahlreiche Besucher gekommen.

Zur Gedenkfeier am Mahnmal Wenzelnberg waren gestern zahlreiche Besucher gekommen.

Foto: Matzerath

Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath betonte, dass kaum jemand für diese Morde zur Rechenschaft gezogen worden sei. Man könne sich kaum vorstellen, was die Opfer durchgemacht hätten. Schüler der Leverkusener Käthe-Kollwitz-Gesamtschule sind bereits vor wenigen Wochen den Weg zum Mahnmal gelaufen. "Wir sind den Weg gegangen, den die Ermordeten gegangen sind. Es war für uns kaum zu ertragen, dass die Opfer wohl gewusst haben, was auf sie zukommt. Das Schicksal dieser Personen führt uns vor Augen, was Hass bewirken kann", sagen sie und lasen im Anschluss alle Namen der Opfer vor.

Die Gedenkfeier, an der auch Nachkommen und Verwandte der Opfer teilnahmen, wurde musikalisch umrahmt von Beiträgen des Symphonischen Blasorchesters der Musikschule der Stadt Leverkusen unter der Leitung von Thomas Klöckner. Die inhaltliche Ausrichtung der Veranstaltung liegt im jährlichen Wechsel in den Händen der fünf Städte, die direkt von der Ermordung der 71 Menschen betroffen sind. Neben Langenfeld sind dies die Städte Leverkusen, Remscheid, Solingen und Wuppertal.

(RP)
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