Solingen Galileum sucht Geldgeber für die Technik

Solingen · Die Walter-Horn-Gesellschaft informierte beim Tag der Städtebauförderung über den Stand des Bauprojekts. Auf dem Ohligser Markt lockte unter dem Motto "Ohligs Live" ein buntes Programm mit viel Musik.

 Die Vorstandsmitglieder des Galileums Michael Berghaus, Sebastian Fleischmann und Guido Steinmüller kletterten gestern zum letzten Mal in den Kugelgasbehälter, bevor dieser umgebaut wird.

Die Vorstandsmitglieder des Galileums Michael Berghaus, Sebastian Fleischmann und Guido Steinmüller kletterten gestern zum letzten Mal in den Kugelgasbehälter, bevor dieser umgebaut wird.

Foto: Stephan Köhlen

Das war die letzte Gelegenheit: Gestern hatten die Besucher beim "Tag der Städtebauförderung" noch einmal die Chance, einen Blick in den Kugelgasbehälter an der Tunnelstraße zu werfen. Ende Juli beginnen auf dem Gelände hinter dem Hauptbahnhof die Bauarbeiten für das Galileum, die zu 80 Prozent vom Land NRW gefördert werden. Bis Ende 2017 soll das Ohligser Leuchtturmprojekt fertiggestellt sein. Am Aktionstag informierte die Walter-Horn-Gesellschaft über das Bauvorhaben.

 Frank Lungenstraß mit den Plänen vom Galileum-Umbau.

Frank Lungenstraß mit den Plänen vom Galileum-Umbau.

Foto: Köhlen Stephan

"Der Auftrag für Tiefbau und Rohbau wird in den nächsten Tagen an eine Baufirma vergeben", berichtet Dr. Frank Lungenstraß, Geschäftsführer der Walter-Horn-Gesellschaft. Als nächstes müssen die Stahlbauarbeiten vergeben werden. Lungenstraß hofft, dass es nicht zu Verzögerungen kommt, denn auf die erste Ausschreibung hat sich nur ein Bieter beworben - und sein Angebot war viel zu teuer.

Der Auftrag wird erneut ausgeschrieben. "Wenn das funktioniert, ist die Fertigstellung des Planetariums ohne Verzögerung machbar", sagt Lungenstraß. Er ist sich der Herausforderung von Bauarbeiten in der Gaskugel bewusst: "Es ist ein bisschen wie Buddelschiffbauen. Es gibt nur zwei Öffnungen für Material, und innen muss alles zusammengesetzt werden."

Eine weitere Baustelle ist die Finanzierung der teuren Technik. Zwar sind die Baukosten mit vier Millionen Euro aus der Städtebauförderung des Landes sowie einer Million Euro Eigenanteil von der Walter-Horn-Gesellschaft gesichert. Doch für die technische Ausstattung des Galileums sind noch etwa 1,1 Millionen Euro aufzubringen. Allein der Sternenprojektor würde rund 400.000 Euro kosten. Frank Lungenstraß kann sich angesichts von Nullzinsen das Engagement eines Investors vorstellen, der das Geld bereitstellt und verzinst zurückbekommt. "Wir sind in Gesprächen mit unseren Sponsoren."

Auch das Team des neuen Ohligser Stadtteilbüros stellte sich gestern Nachmittag mit einem Stand vor. "Wir wollen möglichst viele Leute informieren und an den Planungen beteiligen", sagt Martin Vöcks. Dafür wurde das Stadtteilforum als Ort des Austauschs eingerichtet und der Verfügungsfonds über 30.000 Euro, aus dem bürgerschaftliches Engagement finanziert wird. Im Stadtteilbeirat empfehlen die Ohligser, welche Projekte unterstützt werden sollen. Demnächst sollen die Anwohner daran mitwirken, was mit dem Hinterausgang des Hauptbahnhofs an der Sauerbreystraße passiert.

Nach dem Infoprogramm am zukünftigen Galileum sollte es am Spätnachmittag auf dem Ohligser Markt unter dem Motto "Ohligs Live" weitergehen. Angekündigt hatten sich das Solinger Folk-Pop-Duo Jan & Jascha und die Kölner Band Köbes Underground mit den besten Musik-Comedy-Nummern der letzten Jahre aus der Kölner Stunksitzung. Stände informierten über Projekte aus dem Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept, und eine Wanderausstellung dokumentierte "10 Jahre Stadtentwicklung". Das Interju steuerte ein Kinderprogramm bei und die Stände der Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft sowie der Ohligser Jongens sorgten für geselliges Zusammensein und kulinarische Vielfalt.

(RP)
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