Solingen Frau Holle und die große Sorge um den Schnee

Solingen · Die Wetterwally macht sich ernsthafte Sorgen. Schon lange hat es keinen richtigen Winter mehr gegeben, konnten die Kinder nicht mehr Schlitten fahren und Schneemänner bauen.

"Immer nur ein paar Schneeflocken und dann das graue Gematsche", klagt sie. Die Wetterwally, gespielt von Silke Baersch, macht sich aber nicht nur Sorgen um den Schnee, sondern auch um Marie (Sandra Horlitz), die von ihrer Stiefmutter, wunderbar despotisch dargestellt von Susanne Leuther, und der verwöhnten Stiefschwester Mariechen (Elke Küller) in einer Tour schikaniert wird. Da hilft auch der freche Hahn, den Pascal Herder herzerfrischend komisch zum Leben erweckt, nicht weiter. Als sich Marie dann beim Spinnen sticht und die Spule in den Brunnen fällt, wird es ungemütlich. Die böse Stiefmutter verlangt von Marie, dass sie in den Brunnen springt, um die Spule zurückzuholen. Da muss die Wetterwally aber ein waches Auge auf das arme Mädchen werfen.

Die Proben laufen auf Hochtouren. Mit dem Stück "Frau Holle" bringt das Grossmann Kantinentheater ein Märchen der Gebrüder Grimm auf die Bühne. Doch wie immer, wenn Heidi Theunissen einen Stoff bearbeitet, finden sich nachher allerlei lustige neue Figuren und eine Botschaft, die den aktuellen Nerv der Zeit trifft, eine Botschaft, mit der sie heutige Probleme thematisiert. Im Falle von Frau Holle ist es die Umweltverschmutzung, die die Erderwärmung zur Folge hat und damit die Winter kaputtmacht. Dafür lässt Heidi Theunissen zwei besonders schreckliche Figuren auftreten - die Müllanett (Antje van de Loo) und den Schmutzelutz (Friedhelm Götze). Diese beiden verteilen Müll und verbreiten Schmutz, fühlen sich nur wohl, wenn es stinkt. "Ist die Erde ganz vermüllt, ist mein Herz mit Glück erfüllt", erklärt dann auch die Müllanett.

Müll und Schmutz seien heute unsere Hauptprobleme, meint Heidi Theunissen, die auch die Regie führt. "Der Umweltgedanke ist mit drin, trotzdem wurde die Urhandlung beibehalten." So landet Marie, als sie in den Brunnen springt, zunächst mal auf einer Wiese, wo sie dem Backofen und dem Apfelbaum hilft, bevor sie zu Frau Holle kommt und ihre Kissen ausschütteln darf.

Frau Holle (Birgit Wölfe) sorgt sich ebenfalls um den Schnee. Da macht sich die Wetterwally auf, um mit ihren Wetterkindern zu beraten, wie sie Müll und Schmutz zu Leibe rücken können. Ob sie das schaffen und damit den Schnee retten können, das erfahren große und kleine Zuschauer während der Aufführungen in der Kantine der Firma Grossmann an der Wittkuller Straße 108.

Die Premiere von Frau Holle am 24. Oktober im Kantinentheater ist bereits ausverkauft. Karten für die Vorstellungen am 25. Oktober und 7. November um 16 Uhr sowie am 8. November um 15 Uhr können bestellt werden unter der Telefonnummer: 4 35 00.

(sue)
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