Solingen Flüchtlingsdorf wird zu Gewerbegebiet

Solingen · Die Zeltstadt des Roten Kreuzes in Ohligs konnte bis zu 600 Menschen beherbergen.

 Ist ab dem 31. Oktober endgültig Geschichte: das Henry-Dunant-Dorf des Roten Kreuzes.

Ist ab dem 31. Oktober endgültig Geschichte: das Henry-Dunant-Dorf des Roten Kreuzes.

Foto: mak

Die letzten Bewohner haben das Henry-Dunant-Dorf bereits vor zwei Wochen verlassen. Und jetzt naht auch das offizielle Ende der Zeltstadt in Ohligs, die vor zwei Jahren auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise an der Monhofer Straße förmlich aus dem Boden gestampft worden war - und die am 31. Oktober schlussendlich geschlossen werden wird.

"Die Abbauarbeiten sind inzwischen im Gange", sagte gestern eine Sprecherin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Solingen. Die Hilfsorganisation hatte die Flüchtlingsunterkunft, die für bis zu 600 Bewohner ausgelegt war, im Auftrag des Landes betrieben. Doch schon kurz nach der Eröffnung im Dezember 2015 hatte sich gezeigt, dass das Henry-Dunant-Dorf zu groß konzipiert worden war. Denn im Lauf des Jahres 2016 kamen immer weniger Flüchtlinge nach Deutschland, so dass auch die Ohligser Zeltstadt nur sehr selten in Gänze ausgelastet war.

Nach dem Rückbau der Einrichtung will die Stadt das Gelände in unmittelbarer Nähe zum Kronprinz-Werk als Gewerbegebiet vermarkten. Bei der Wirtschaftsförderung hätten sich mittlerweile einige Interessenten gemeldet, hieß es am Donnerstag aus dem Solinger Rathaus, wo die zuständigen Stellen betonten, das Areal sei prinzipiell zur Ansiedlung von Gewerbe vorgesehen.

Mit den letzten Flüchtlingen haben auch die einstigen Mitarbeiter das Dorf verlassen. Das DRK hatte rund 25 Kräfte in der Unterkunft - unter anderem in der Küche der Einrichtung - beschäftigt. Von diesen Angestellten haben die meisten inzwischen einen neuen Job gefunden, berichtete die Rot-Kreuz-Sprecherin. Bei weiteren liefen derzeit die Bewerbungen auf Stellen noch, so das DRK.

(RP)
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