70. Internationale Bergische Kunstausstellung Fantastische surreale Bildwelten

Einhellig fiel das Urteil der Jury zugunsten von David Czupryn aus. Überzeugt hatte das Auswahlgremium für den Bergischen Kunstpreis der National-Bank AG die "einzigartigen und tiefsinnigen Bildarrangements" des Düsseldorfer Malers - gebildet aus "Form und Farbe, Figürlichkeit und Abstraktion, Malerei und Zeichnung, Linie und Fläche, Traum und Wahrheit", beschreibt Gisela Elbracht-Iglhaut vom Kunstmuseum. Czupryn thematisiert in seinen Werken die Synthese von Natur und industriell hergestellten, künstlichen Materialien. Seine fantastischen Bildwelten bedienen sich dabei nicht nur Stilmittel des Surrealismus, sondern der Maler nutzt zudem in seinen Bildern den Trompe-l'œil-Effekt. Die Elemente seiner Stillleben scheinen so real zu sein, dass sie aus der Distanz betrachtet nicht wie Malerei, sondern in ihrer vermittelten Räumlichkeit wie dreidimensionale Materialinstallationen anmuten.

Eine weitere herausragende Position in der gestern Abend eröffneten 70. Bergischen Kunstausstellung sind die Werke von Astrid Styma. Still und zurückhaltend kühl untersucht die Meisterschülerin von Prof. Thomas Gründfeld (Kunstakademie Düsseldorf) die Oberflächen ihrer Objekte, die Räumlichkeit, aber auch die Leere, die das ausgewählte Objekt umgibt. "Der dargestellte Gegenstand wird zu einem mit Gefühlen aufgeladenen Gegenüber, das eine Art Persönlichkeit entwickelt, die sich jeder Bewertung entzieht", schreibt Jurymitglied Gertrud Peters (KIT Düsseldorf) im Katalog zur Bergischen. Doch vorsicht: "Man tritt, intuitiv angezogen von der Schönheit und Perfektion des Bildes, näher und merkt: Es will mich nicht."

David Czupryn und Astrid Styrma sind nicht die einzigen Maler in der 70. Internationalen Bergischen. "In diesem Jahr ist die Malerei ein Schwerpunkt der Ausstellung", erzählt Elbracht-Iglhaut. "Es ist mein Ansatz, die Malerei, getrennt von den Eigenschaft der Kunst, wieder ganz als Malerei wirken zu lassen", beschreibt Pulad Mohammadi seine Bilder. Den Garten Eden als Ort der Seligkeit und Freude zeigt Songnyeo Lyoo in ihren "Paradies"-Diptychon.

(mit)
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