Solingen Falscher "Blitzer" sorgt bei Autofahrern für Placebo-Effekt

Solingen · Die dunkelgraue, über zwei Meter hohe Stele steht erst seit einigen Tagen an der Kreuzung der Weyersberger Straße mit der Kotter Straße sowie der Augustastraße in Mitte. Doch bei etlichen Autofahrern hat das unbekannte Objekt bereits nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Denn die Stele sieht einem modernen Blitzer zum Verwechseln ähnlich, so dass es sich manche Verkehrsteilnehmer in Zukunft besonders gründlich überlegen werden, ob sie bei einer auf Rot springenden Ampel noch schnell über die Kreuzung preschen.

 Der Sockel für eine Werbetafel an der Weyersberger Straße sieht einem Blitzer ähnlich.

Der Sockel für eine Werbetafel an der Weyersberger Straße sieht einem Blitzer ähnlich.

Foto: mak

Was indes nichts weiter wäre als ein Placebo-Effekt. Der Grund: Der "Starenkasten" ist gar kein Gerät zur Überwachung des Verkehrs, sondern der Sockel für eine Werbetafel, die allerdings zunächst noch installiert werden muss. "Wir haben jedenfalls an der Ecke keinen neuen Blitzer aufgestellt", hieß es in dieser Woche aus dem Rathaus zu dem falschen "Radargerät".

Tatsächlich gehört die Kreuzung vor der Klingenhalle zu den mehr oder weniger neuralgischen Punkten in der Innenstadt. So fielen bei einer Kontrolle im Herbst vergangenen Jahres zahlreiche Autofahrer auf, die auf der Augustastraße bergab Richtung Kreuzung mit viel zu hoher Geschwindigkeit an einer Kita vorbeigefahren waren. Nun soll nach dem Willen der Bezirkspolitiker auf der Augustastraße eine 30er-Strecke eingerichtet werden. Langfristig verlangen Teile der Politik einen Kreisel an der Kreuzung, um Raser zu bremsen.

(or)
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