Solingen Exportumsatz der Solinger Industrie auf Höhenflug

Solingen · Der Ölpreis ist gesunken, auch der niedrige Eurokurs sorgt bei den exportorientierten Industriebetriebetrieben für reichlich Rückenwind. "Zudem brummt der private Konsum", sagt Uwe Mensch, "und auch auf dem Arbeitsmarkt herrscht Stabilität".

Für den Geschäftsführer der bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK) ist von daher für die Solinger Wirtschaft "nichts von einer Rezession zu erkennen", selbst wenn es Risikofaktoren gebe. Auch der leichte Rückgang der Industrieumsätze der Solinger Unternehmen um 1,6 Prozent in den ersten drei Quartalen dieses Jahres gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres vergrößert die Sorgenfalten des IHK-Geschäftsführers nicht. "Dem Dienstleistungsbereich geht es beispielsweise hervorragend, und in die Statistik der Industrieumsätze aufgenommen sind nur Unternehmen mit 50 und mehr Beschäftigten", erklärt Uwe Mensch.

Die Industrie sei zwar ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, ihr Anteil an der gesamten Wertschöpfung betrage in der Klingenstadt aber lediglich 30 Prozent. "Über alle Branchen hinweg wird die wirtschaftliche Lage in Solingen positiv gesehen", sagt Uwe Mensch, der den Konjunktur-Index für Solingen mit plus 21 angibt. Die künftigen Erwartungen seien zwar geteilt, eine Verschlechterung der Lage wird aber nicht wirklich gesehen, auch wenn die Zahl der Pessimisten die der Optimisten derzeit geringfügig übersteigt.

Der Vergleich der Zahlen des dritten Quartals 2015 zu 2014 fällt positiv aus: Denn hier stiegen die Umsätze um 6,1 Prozent. Satte Zuwächse mit 13,3 Prozent verzeichnen die Unternehmen insbesondere im Export. Die Exportquote der Solinger Unternehmen hat mittlerweile einen Wert von 48,4 Prozent erreicht.

In den bergischen Nachbarstädten Wuppertal (56,9) und Remscheid (54,7) liegt die Exportquote jedoch noch deutlich höher. Weit mehr als die Hälfte des Umsatzes erzielen die Firmen aus Wuppertal und Remscheid im Ausland.

Vor allem der Fahrzeugbau sowie die Chemie- und die Elektroindustrie schneiden im Jahresvergleich mit positiven Zahlen ab. Diese Branchen konnten ihre Umsätze um 7,5 (Fahrzeugbau), 17,4 (Chemie) beziehungsweise acht Prozent Elektro) nach oben schrauben. Dagegen verzeichnete der Maschinenbau von Januar bis einschließlich September 2015 gegenüber dem Vorjahr 10,5 Prozent weniger Umsatz.

Nach Angaben von Information und Technik als Statistisches Landesamt haben die 60 Solinger Industriebetriebe mit über 50 Beschäftigten (insgesamt 9829) von Januar bis September einen Umsatz in Höhe von rund 1,56 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das waren etwa 25 Millionen Euro oder 1,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Davon entfallen exakt 752.188.000 Euro (plus 13,3) auf den Export.

(uwv)
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