Solingen Evangelische Kirche Wald gibt drei Gemeindehäuser auf

Solingen · Wegen der angespannten Finanzlage will sich die evangelische Gemeinde Wald auf die Standorte Wald-Mitte und Mangenberg konzentrieren. Die Häuser an der Fuhr, am Weyer und an der Corinthstraße sollen bis 2021 verkauft sein.

Über ein Jahr lang hatten die Mitglieder des Presbyteriums darüber beraten, wie sich die evangelische Gemeinde in Wald angesichts sinkender Einnahmen für die Zukunft rüsten will. Jetzt ist eine Entscheidung gefallen: Die Gemeindehäuser an der Corinthstraße mitsamt dem Jugendzentrum Poststraße (voraussichtlich bis Ende 2018) sowie an der Fuhr und am Weyer (bis spätestens 2021) werden verkauft. Dadurch will die Gemeinde nicht nur kurzfristige Einnahmen generieren, sondern auch laufende Kosten in Höhe von rund einer Viertelmillion Euro pro Jahr einsparen.

Denn ungefähr in dieser Größenordnung liegt der jährliche Fehlbetrag aus ihrer Geschäftstätigkeit. Gesunkene Zinserträge und geringere Einnahmen aus der Kirchensteuer hatten die Walder in diese schwierige Lage gebracht.

"Wir versuchen, in Menschen zu investieren, statt in Gebäude", fasst Pfarrer Bernd Reinzhagen, Vorsitzender des Presbyteriums, zusammen. Denn sämtliche hauptamtliche Mitarbeiter - derzeit 40 an der Zahl - sollen weiterhin für die Gemeinde tätig bleiben. "Sie werden gebraucht", bekräftigt Reinzhagen. Auf zwei Standorte will sich die mit 9800 Mitgliedern größte evangelische Gemeinde des Kirchenkreises künftig konzentrieren - die Walder Kirche im Herzen des Stadtteils, in der das Gros der Gottesdienste stattfinden soll, und das Zentrum Mangenberg. Sie sollen dann auch Anlaufstellen für die Besucher der anderen geistlichen Zentren werden, von denen es in der Walder Gemeinde bislang noch vier gibt.

In Wald-Mitte werden weiterhin auch die Citykirchenarbeit mit Offener Kirche und Kirchencafé sowie Weltladen, Sozial-diakonisches Zentrum und Kleiderkammer beheimatet sein. Außerdem ist geplant, im Walder Zentrum eine neue Einrichtung für die Kinder- und Jugendarbeit zu schaffen.

Auswirkungen hat die Entscheidung des Presbyteriums auch auf die Kindertagesstätten: So sind schließlich auch die Tage der Einrichtung an der Sternstraße gezählt: Die Kinder der zwei Gruppen sollen jedoch am Wiedenhof oder an der Sandstraße unterkommen.

Schon im Verlauf des vergangenen Jahrzehnts hatte die evangelische Gemeinde mehrere Gebäude aufgegeben, darunter die Kindergärten an der Cherusker- und Raffaelstraße sowie die Kapelle an der Frankenstraße.

(ied)
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