Solingen Ersatzbus fährt vor Augen der Pendler weg

Solingen · Bahnkunde musste Taxi von Gruiten nach Solingen nehmen. National Express will entschädigen.

 Anstelle der RB 48 fahren derzeit Busse.

Anstelle der RB 48 fahren derzeit Busse.

Foto: Köhlen (Archiv)

Der sogenannte Schienenersatzverkehr wegen der Gleissperrungen rund um Wuppertal sorgt nach wie vor für Ärger. Vor allem in den Abendstunden stehen die Pendler manches Mal sprichwörtlich im Abseits - wie zum Beispiel am zurückliegenden Donnerstag, als einer der Ersatzbusse für die Regionalbahn (RB) 48 in Gruiten sieben Minuten vor der offiziellen Abfahrtszeit einfach in Richtung Solingen davonfuhr.

Das Nachsehen hatte in diesem Fall ein Mann, der gegen 23 Uhr nach Hause in die Klingenstadt wollte. "Um den Bus nicht zu verpassen, war ich bereits einige Minuten früher als eigentlich notwendig am Bahnhof Gruiten", erinnerte sich der Solinger gestern. Allerdings half diese Eile am Ende auch nicht. Denn anstatt bis zur regulären Abfahrt um 23.05 Uhr zu warten, setzte sich der Bus schon um 22.58 Uhr in Bewegung. Was wiederum zur Folge hatte, dass dem betroffenen Kunden nichts anderes übrig blieb, als ein Taxi für die Heimfahrt zu benutzen.

Beim privaten Bahnunternehmen National Express, das die RB 48 betreibt und wegen der Sperrung in Wuppertal den Schienenersatzverkehr in Auftrag gegeben hatte, bedauerte man am Dienstag den Vorfall. "Das ist nicht in Ordnung", sagte ein Unternehmenssprecher, der klarstellte, die Fahrer der Ersatzbusse seien angewiesen, gerade in den Zeiten außerhalb der Rushhour die Fahrpläne genau einzuhalten. "Die Busse müssen an den jeweiligen Haltestellen so lange warten, bis die Abfahrtszeit gekommen ist", hieß es bei National Express.

Zwar sei der Schienenersatzverkehr auf der Strecke der RB 48 bislang gut gelaufen, sagte der Sprecher von National Express. So habe es - im Gegensatz zu der Verbindung Wuppertal-Düsseldorf - seit Beginn der Sperrung vergangene Woche kaum Beschwerden gegeben. Dennoch wurde die Panne vom Donnerstag jetzt noch einmal zum Anlass genommen, die Fahrer auf ihre Pflichten hinzuweisen. Insgesamt sind für National Express auf der Strecke der RB 48 drei Busunternehmen im Einsatz, die ihrerseits im Namen des Verkehrsunternehmens von einer Bahn-Tochter beauftragt wurden.

Für die Kunden sollen zu frühe Abfahrten indes keine weiteren Nachteile haben. Diese würden genauso entschädigt, wie es für Verspätungen vorgesehen sei, teilte National Express mit.

(or)
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