Solingen Engagement für den Klimaschutz

Solingen · Das Unternehmen Moosbach & Kanne ist gestern von der Initiative "KlimaExpo.NRW" der Landesregierung wegen seiner steten Umsetzung von Klimaschutzprojekten als "qualifizierter Schrittmacher" aufgenommen worden.

"Wir produzieren nichts, wir verändern nur die Oberfläche", sagt Dr. Elke Moosbach. Die Geschäftsführerin der Lohngalvanik Moosbach & Kanne von der Donaustraße ist die dritte Generation in dem Handwerksbetrieb, der auf Edelmetalle und besondere Oberflächen spezialisiert ist. Beschichtet und lackiert werden im Auftrag von Kunden unzählige Produkte insbesondere im dekorativen Bereich. "Alles Artikel, die wir im alltäglichen Leben wiederfinden", sagt Moosbach beispielsweise mit Blick auf Knöpfe für den Herd.

Oberflächen veredeln heißt aber auch, Produkte haltbarer zu machen. "Damit ist der erste Schritt in Richtung Nachhaltigkeit getan", sagt die Chefin von Moosbach & Kanne. Das Unternehmen, das rund 20 Mitarbeiter beschäftigt, hat gerade in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Vergangenheit einiges auf die Beine gestellt.

Grund genug für die "KlimaExpo.NRW", eine ressortübergreifende Initiative der NRW-Landesregierung, das Unternehmen von der Donaustraße wegen seiner steten Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen als qualifizierten "KlimaExpo.NRW"-Schrittmacher aufzunehmen. Gestern wurde eine entsprechende Urkunde überreicht. "Unser Ziel ist es, Projekte wie bei Moosbach & Kanne bekannt zu machen, damit sie Nachahmer finden", sagt Dr. Heinrich Dornbusch, Vorsitzender Geschäftsführer der "KlimaExpo.NRW".

Denn Klimaschutz "ist eine Notwendigkeit - und machbar", sagt Dornbusch. "Das geht zum Teil ohne große Investitionen". Bis 2022 will die Landesinitiative 1000 Projekte beratend unterstützten und auch Wege aufzeigen, wo es unter Umständen Fördergelder gibt. Aktuell sind knapp über 180 Projekte umgesetzt worden. Von kleinen Handwerksbetrieben, über Schulklassen bis hin zu Weltkonzernen sind Projekte dabei, wie Heinrich Dornbusch betont. Moosbach & Kanne hat bereits vor Jahren Stück für Stück Erneuerungen im Betrieb umgesetzt. Ein zentrales Heizungssystem war der erste Schritt. "Unser wichtigster Rohstoff als Galvanobetrieb ist Wasser. Hier haben wir ein Kreislaufsystem entwickelt, 2007 die Abwasservorbehandlung erneuert", berichtet Elke Moosbach.

Vor einem Jahr hat das Unternehmen von der Donaustraße auch ein Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen. Von der Idee bis zur Umsetzung vergingen hier drei Jahre. "In den Stadtwerken Solingen habe ich hier einen sehr kompetenten Partner gefunden", sagt Elke Moosbach. Viele kleinere Projekte ebenfalls in Sachen Klimaschutz wurden umgesetzt. Die Wärmerückgewinnung aus der Abluftanlage und die Umrüstung der Beleuchtung auf LED sind jetzt weitere Projekte. Die voraussichtliche Einsparung liegt hier bei 8800 Kilowattstunden Strom pro Jahr - das macht etwa fünf Tonnen CO2-Ersparnis aus. "Durch die bessere Hallenbelüftung ist unter anderem auch das Arbeitsklima besser", sagt die Geschäftsführerin. Und mit Blick aufs Firmendach erklärt sie: "Da könnte vielleicht einmal eine Solar- oder Photovoltaikanlage drauf."

Doch das ist noch Zukunftsmusik. Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, Frank Balkenhol, und Birte Viétor von der städtischen Umweltplanung lobten das Engagement des Handwerksbetriebs. Sie wiesen aber auch darauf hin, dass Solingen durchaus eine klimafreundliche Kommune sei. Über die Projekte Ökoprofit oder Neue Effizienz hätten beispielsweise bereits gut 500 bis 600 Unternehmen in der Klingenstadt einen Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

(uwv)
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