Solinger Sportbund Empfang im Zeichen des Spitzensports

Solingen · Erfolge und Probleme bei der Förderung des Sport-Nachwuchses in der Klingenstadt kamen in der Sparkassen-Hauptstelle zur Sprache.

Empfang des Solinger Sportbundes 2017
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Empfang des Solinger Sportbundes

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Eigentlich kann Solingen als Sportstadt durchaus eine respektable Visitenkarte abgeben: Schließlich sind aktuell immerhin sieben Mannschaften in ihrer jeweiligen Sportart in der Ersten oder Zweiten Bundesliga vertreten - von den Solingen Volleys bis zum Baseballteam der Alligators. Dass das jedoch kein Grund sein darf, sich entspannt zurückzulehnen, darüber waren sich beim gestrigen Empfang des Sportbundes sämtliche Redner einig: "Manchmal fehlt uns der Mut", beklagte Oberbürgermeister Tim Kurzbach in seiner Ansprache vor den rund 170 Gästen in der Sparkassen-Hauptstelle.

Ein wesentlicher Knackpunkt, um den sich viele Wortbeiträge drehten, war jedoch einmal mehr das Geld: "Wir sind finanziell erheblich in Vorleistung getreten und wünschen uns, das man uns hilft", sagte Jörg Föste, Geschäftsführer des Handball-Zweitligisten Bergischer HC. Er verwies auf die Solinger Steuereinnahmen durch den Club sowie die LED-Wand, die dieser im Gegensatz zu anderen Vereinen selbst gekauft habe. Einen erheblichen Nachholbedarf gebe es zudem bei den Trainingsbedingungen in der Klingenstadt. Lobende Worte fand Föste im Rahmen einer von Morgenpost-Regionalchef Guido Radtke moderierten Gesprächsrunde für die Zusammenarbeit mit der NRW-Sportschule in der Friedrich-Albert-Lange-Schule.

Deren Sportkoordinator Jörn Meyer betonte: "Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir sehr gute Trainer mit der höchsten Lizenz haben, die davon leben können." Zugleich schlug Meyer die Brücke zwischen Breiten- und Spitzensport: "Über Masse kann man Klasse generieren." Ein Schlüssel zum Erfolg sei die frühe Begeisterung für den Sport. Wenn viele junge Menschen über die Ausbildung im Rahmen der Grundschulvielseitigkeit den Weg in die Vereine wagten, ergäben sich auch große Talente. Doch auch für diese Förderung brauche es Geld.

Hohen Erwartungen an die öffentliche Hand erteilte Tim Kurzbach im Hinblick auf die geplante BHC-Arena eine Absage: "Die Stadt kann vieles ermöglichen, aber keine großen Sprünge machen." Dass jedoch auch die private Förderung nicht leicht zu ergattern ist, berichtete unter anderem Beachvolleyball-Olympiasieger Jonas Reckermann auf dem Podium: "Ohne große Medienpräsenz ist es schwer, als einzelner Sportler Sponsoren zu erreichen." Letztlich spielte er den Ball an den Oberbürgermeister zurück: "Die Stadt muss mit ins Boot, weil sie vom Spitzensport profitiert."

Der Jugendförderung haben sich derweil Ulrike und Klaus Krebs mit ihrer Stiftung verschrieben. Die lobt alljährlich die Jugendsport-Teampreise aus. Insgesamt 10.000 Euro gehen an drei erfolgreiche Mannschaften: Über den ersten Preis und 5000 Euro konnten sich diesmal die U 14-Mädchen der Schachgesellschaft Solingen freuen, die Deutscher Meister geworden waren. Auf Platz zwei landete das A-Jugend-Säbelteam des Fechtzentrums vor der 1. Jugendmannschaft im Badminton beim STC Blau Weiß.

(ied)
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